Super Micro Computer, renommierter Anbieter von flüssigkeitsgekühlten KI-Servern, steht aktuell im Zentrum besorgniserregender Entwicklungen. Ernst & Young, eines der bedeutenden Prüfungsunternehmen der "Big 4", hat seine Dienste eingestellt. Der Grund für den Rückzug sind Zweifel an den finanziellen Berichten von Super Micro, die das Vertrauen in die bisherigen Angaben des Managements und des Prüfungsausschusses erschüttert haben.
Ernst & Young war erst im März 2023 beauftragt worden, die Finanzen zum Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni zu prüfen. Der Rückzug bringt neue Fragen zur Unabhängigkeit des Vorstands von Super Micro auf, der unter anderem von Mitgründer und CEO Charles Liang geleitet wird.
Parallel dazu hat das Analystenhaus Needham seine Bewertung der Super Micro-Aktien mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Dies geschieht nach der Bekanntgabe von Ernst & Youngs Rücktritt, den laufenden Untersuchungen des US-Justizministeriums sowie einem kritischen Bericht von Hindenburg Research.
Hindenburg Research hatte dem Unternehmen im August Manipulationen in der Buchhaltung, unentdeckte Transaktionen mit verbundenen Parteien und Probleme mit Sanktionen sowie Exportkontrollen vorgeworfen. Diese Enthüllungen führten dazu, dass Super Micro den Veröffentlichungstermin seines jährlichen Berichts verschob.
Auch Argus hat seine Einschätzung der Aktie herabgestuft. Trotz solider Umsatzzuwächse im Vergleich zur Branche sieht das Investmentunternehmen jetzt erhebliche Gefahren in Bezug auf die Unternehmensführung und ethische Standards.