Am Montag erlebte Super Micro Computer einen fulminanten Kurssprung von über 18 Prozent, der größte Anstieg innerhalb eines Tages seit Februar. Der Grund für die Euphorie unter den Investoren ist das Vorhaben des Herstellers von Servern, einen Compliance-Plan bei der Nasdaq einzureichen und sich so vor einer drohenden Delisting-Gefahr zu schützen, die seit September über dem Aktienkurs schwebt. Doch das sind nicht die einzigen erfreulichen Nachrichten: Das Unternehmen hatte zuvor beeindruckende Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 präsentiert, darunter Umsatzerwartungen zwischen 5,9 und 6,0 Milliarden Dollar, eine solide Bruttomarge von 13,3 Prozent und robuste Barmittelreserven in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar.
Die Probleme von Super Micro begannen im August, als es dem Unternehmen nicht gelang, seinen jährlichen 10-K-Bericht einzureichen. Dies löste Delisting-Ängste und einen scharfzüngigen Bericht eines Leerverkäufers aus, der dem Unternehmen finanzielle Unregelmäßigkeiten vorwarf. Die Situation verschärfte sich, als Ernst & Young als Prüfer ausstieg. Doch die Silberstreifen sind erkennbar: Eine Sonderkommission fand keine Beweise für Fehlverhalten seitens des Managements und empfahl stattdessen Verbesserungen in der Unternehmensführung. In Kombination mit optimistischen Prognosen für das zweite Quartal - Umsatz zwischen 5,5 und 6,1 Milliarden Dollar - zeigt sich eine vorsichtige Zuversicht bei den Investoren.
Gleichwohl ist Super Micro noch nicht über den Berg. Der Aktienkurs liegt noch immer 80 Prozent unter dem Höchststand von März, und die Uhr tickt in Bezug auf ihren Compliance-Plan. Doch mit der besseren Finanzlage und dem Abschluss der Untersuchung wächst das Gefühl, dass dies der Wendepunkt sein könnte. Sollte Super Micro die nächsten Schritte erfolgreich meistern, könnte sie das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen und ihren Platz unter den Marktschwergewichten zurückerobern.