14. November, 2024

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Super Micro Computer: Ein gefallener Stern an der Wall Street

Super Micro Computer: Ein gefallener Stern an der Wall Street

Die Aktien von Super Micro Computer haben in den letzten 30 Tagen einen dramatischen Rückgang von 49 % verzeichnet. Dieser Abwärtstrend verschärfte sich durch die überraschende Entscheidung des renommierten Wirtschaftsprüfers Ernst & Young, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu beenden. Diese Entwicklung folgt auf Anschuldigungen der Short-Selling-Firma Hindenburg Research, die dem Management des Unternehmens buchhalterische Unregelmäßigkeiten, Selbstbereicherung und Umgehung von Sanktionen im Zusammenhang mit Russland vorwirft.

Trotz der Turbulenzen bleibt Super Micro ein Unternehmen mit schnellem Wachstum und Potenzial in der Branche der generativen Künstlichen Intelligenz. Die Frage, ob es dem Unternehmen gelingen wird, diese Herausforderungen zu meistern und für Investoren wieder attraktiv zu werden, bleibt spannend.

Rückblickend zeigt Super Micro eine lange Geschichte von Problemen in der Unternehmensführung. Bereits 2018 wurde das Unternehmen vorübergehend von der Nasdaq genommen, da es seine Finanzberichte nicht pünktlich einreichte. Zwar konnte es 2020 die Auflagen wieder erfüllen, doch im selben Jahr wurden weitreichende Buchhaltungsverstöße festgestellt. Als Reaktion zahlte das Unternehmen 17,5 Millionen Dollar und sein CEO Charles Liang erstattete 2,1 Millionen Dollar aus Aktiengewinnen, die während der Unregelmäßigkeiten erzielt wurden.

Für Investoren stellt sich die Frage, inwieweit die damaligen Verstöße auf fortbestehende interne Kontrollprobleme hinweisen könnten. Positiv ist jedoch, dass die früheren Verstöße im Vergleich zu prominenten Betrugsfällen anderer Unternehmen wie Luckin Coffee relativ harmlos erscheinen. Trotzdem bleiben Zweifel an der Führungsqualität von Super Micro bestehen, insbesondere da das Unternehmen weiterhin mit Vorwürfen zu kämpfen hat. Das Risiko von weiteren Geldstrafen und möglicher erneuter Delisting könnte die Bewertung des Unternehmens weiter beeinträchtigen.