Die Aktien von Super Micro Computer, einem bekannten Akteur im Technologiebereich, erlebten in den letzten sechs Monaten eine wahre Talfahrt. Der Grund für die Verunsicherung unter den Anlegern sind diverse Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung, die das Vertrauen erschütterten. Zuletzt kündigte das Unternehmen eine Verzögerung bei der Veröffentlichung seines 10-K Jahresberichts für das Geschäftsjahr 2024 an, das am 30. Juni endete. Diese Nachricht brachte die bedrohliche Möglichkeit mit sich, dass die Aktie von der NASDAQ entfernt werden könnte.
Trotz drohender Delisting-Deadline hat Super Micro Computer einen Plan geäußert, der dem Unternehmen den Verbleib an der Börse sichern könnte, wie Barron's berichtet. Dies führte heute zu einem beeindruckenden Kurssprung von 17,5 % bis zum Mittag. Allerdings bleibt der Aktienkurs immer noch um etwa 75 % niedriger als vor sechs Monaten.
Gelingt es Super Micro Computer, die Delisting-Blockade zu umgehen, wäre dies sicherlich ein positives Signal für die Aktionäre. Die Erleichterung der Investoren über diese Entwicklung erklären den jüngsten Kursanstieg. Doch die Herausforderungen für das Unternehmen sind noch nicht bewältigt.
Der Auslöser der derzeitigen Turbulenzen war ein Short-Seller-Bericht, der die Buchhaltungsmethoden von Supermicro in Frage stellte. Dies führte zum Rücktritt des Wirtschaftsprüfers der Firma und zwang zu einer weiteren Verzögerung beim Quartalsbericht für das Fiskaljahr 2025, solange die Suche nach einem neuen Prüfer läuft.
Diese Probleme wurden ergänzt durch ein Update des Managements am 5. November. Demnach lag das vorläufige Ergebnis für das Septemberquartal hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig fand eine dreimonatige unabhängige Untersuchung keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten von Seiten des Managements oder des Vorstands.
Besorgniserregend sind jedoch auch die möglichen geschäftlichen Konsequenzen. Möglicherweise verliert Supermicro Aufträge, während das Unternehmen darum kämpft, das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen. Auch die heutige Kursrallye könnte nur ein Resultat von Short-Sellern sein, die ihre Positionen auflösen und Gewinne mitnehmen. Diese hielten laut MarketWatch rund 19 % des Aktienbestands zum Ende des Oktobers.
Investmentinteressierte sollten auf solidere Nachrichten warten. Der heutige Kursanstieg alleine signalisiert noch lange keine Rückkehr des Unternehmens zu solidem Wachstum.