07. November, 2024

Politik

Super Micro-Aktie im freien Fall: Vorläufige Zahlen enttäuschen Anleger

Schwache Quartalszahlen und Zweifel an der Unternehmensführung belasten die Aktie des Computerherstellers Super Micro. Ein herber Rückschlag für die einstige Wachstumsstory.

Super Micro-Aktie im freien Fall: Vorläufige Zahlen enttäuschen Anleger
Der Rückzug von Ernst & Young wegen „ethischer Bedenken“ und die verfehlten Quartalsziele lassen Super Micro schwer angeschlagen zurück. Anleger reagieren mit einem massiven Kursrutsch.

Ein turbulentes Quartal für Super Micro

Der US-amerikanische Computerhersteller Super Micro, bekannt für seine Hardwarelösungen für Rechenzentren, erlebt turbulente Zeiten. Die jüngsten vorläufigen Quartalszahlen verfehlen die Erwartungen, und die Aktie stürzt ab – ein Schock für viele Investoren, die nach einer Reihe positiver Entwicklungen auf stabile Ergebnisse gehofft hatten.

Supermicro Announces an Update from the Independent Special Committee and First Quarter Fiscal Year 2025 Preliminary Financial Information
Super Micro Computer, Inc. (Nasdaq: SMCI), a Total IT Solution Provider for AI, Cloud, Storage, and 5G/Edge, today provided an update from the independent Special Committee appointed by the Board of Directors and announced preliminary financial information for its first quarter of fiscal year 2025 ended September 30, 2024. Preliminary First Quarter Fiscal Year 2025 Highlights The Company expects to report the following financial information for the quarter ended September 30, 2024: Net sales in

Ergebnisse enttäuschen – Erwartungen verfehlt

Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 hatte Super Micro vorläufige Zahlen und ein Businessupdate veröffentlicht. Demnach wird das Unternehmen einen Nettogewinn pro Aktie zwischen 0,75 und 0,76 US-Dollar ausweisen.

Zwar liegt dieser Wert über dem Ergebnis von 0,34 US-Dollar aus dem Vorjahr, doch er bleibt hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Prognosen waren mit 0,75 US-Dollar pro Aktie genau auf dieser Linie angesiedelt, und so verfehlte Super Micro das Ziel, positiv zu überraschen.

Quelle: Eulerpool

Noch deutlicher wird das Dilemma bei den Umsatzzahlen: Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz zwischen 5,9 und 6,0 Milliarden US-Dollar. Ursprünglich hatte Super Micro einen Zielkorridor von 6,0 bis 7,0 Milliarden US-Dollar ausgegeben – eine Zielmarke, die nun als verfehlt gilt.

Auch die Markterwartungen lagen höher: Analysten hatten im Schnitt mit 6,45 Milliarden US-Dollar gerechnet. Die enttäuschende Umsatzprognose stellt damit einen weiteren Dämpfer für die Anleger dar.

Ernste Zweifel durch Rückzug von Ernst & Young

Nicht nur die verfehlten Ergebnisse belasten den Kurs, sondern auch ein ernsthafter Vertrauensverlust. Vor wenigen Tagen hatte das renommierte Prüfungsunternehmen Ernst & Young (EY) überraschend sein Mandat bei Super Micro niedergelegt.

Quelle: Eulerpool

Der Grund: Bedenken hinsichtlich der „Integrität und ethischen Werte“ des Unternehmens. Eine solche Begründung von einem internationalen Prüfungsunternehmen ist selten und sorgt für erhebliche Unsicherheit im Markt.

Die Vorwürfe führten zu sofortigen Maßnahmen: Der Vorstand von Super Micro setzte einen unabhängigen Sonderausschuss ein, der mit Unterstützung einer externen Anwaltskanzlei die Angelegenheit untersuchte.

In einem ersten Bericht gab der Ausschuss Entwarnung und erklärte, dass es keine Hinweise auf Fehlverhalten oder Betrug im Management oder Vorstand gebe. Dennoch empfahl der Ausschuss, die Governance-Strukturen zu überarbeiten, um das Vertrauen in die interne Aufsicht zu stärken.

Quelle: Eulerpool

Aktie stürzt nachbörslich ab – Ein Signal an die Führung

Die Reaktion auf die vorläufigen Quartalszahlen und die Zweifel an der Unternehmensführung ließ nicht lange auf sich warten. Im nachbörslichen Handel an der NASDAQ fiel die Super Micro-Aktie um 9,21 Prozent auf 25,15 US-Dollar.

Der Absturz zeigt: Anleger sind zunehmend verunsichert über die Zukunft des Unternehmens. Die Serie an negativen Nachrichten lässt Investoren an der Fähigkeit der Unternehmensführung zweifeln, Super Micro wieder auf Kurs zu bringen.

„Dieser Kursrutsch ist ein Warnsignal an das Management“, kommentiert Mark Ryan, Analyst bei der Investmentgesellschaft Heritage Capital. „Das Unternehmen muss zeigen, dass es die Bedenken ernst nimmt und konkrete Schritte unternimmt, um das Vertrauen zurückzugewinnen.“


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Ein weiter Weg zur Stabilität

Für Super Micro stehen nun schwierige Zeiten an. Die enttäuschenden Quartalsergebnisse und die ethischen Zweifel von EY wirken wie ein Weckruf für das Management, die Governance-Strukturen zu stärken und transparente Entscheidungen zu treffen.

Während der Sonderausschuss weiterhin an einer detaillierten Prüfung der Unternehmensführung arbeitet, hofft die Marktgemeinschaft auf baldige Klarheit und einen vollständigen Bericht.