Der milliardenschwere Bau eines grünen Energie-Korridors zwischen Australien und Singapur hat einen bedeutenden Schritt nach vorn gemacht, nachdem die Stadt Singapur dem Projekt unter Vorbehalt Grünes Licht erteilte. Die Energy Market Authority von Singapur bewertete das Projekt als technisch und kommerziell realisierbar, wie SunCable am Dienstag bekanntgab. Der Australia-Asia Power Link plant, über ein 4.300 Kilometer langes Unterseekabel 1,75 Gigawatt erneuerbaren Strom nach Singapur zu liefern, was etwa 9% des aktuellen Bedarfs des Stadtstaates entspricht. Das Projekt, unter der Führung des Technologie-Milliardärs Mike Cannon-Brookes, gehört zu den ehrgeizigsten Initiativen weltweit, um energiehungrige Abnehmer in Asien mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Nachdem im August der erste Projektabschnitt genehmigt wurde, markiert die jüngste Entwicklung einen Meilenstein. "Die bedingte Genehmigung zeugt vom Vertrauen der singapurischen Regierung", kommentierte Mitesh Patel, Interims-CEO von SunCable International. Das Unternehmen plant, sich nun auf die weitere Projektplanung, Gespräche mit Industriepartnern in Singapur und geologische Untersuchungen in Indonesien zu konzentrieren. Parallel dazu führt Singapur Gespräche mit Australien und anderen Clean-Energy-Gruppen über die Einführung von Zertifikaten, die mit grenzüberschreitenden Stromimporten verbunden sind. Ziel ist es, bis 2035 sechs Gigawatt kohlenstoffarme Energie zu importieren und ein verlässliches Rahmenwerk für diese Zertifikate zu schaffen. Ein solches Rahmenwerk könnte die Nachfrage nach grenzüberschreitendem Stromhandel erhöhen und Investitionen in erneuerbare Energien in der Region fördern. Jedoch ist die Verwendung dieser Zertifikate umstritten, da Kritiker behaupten, die potenziellen Klima-Vorteile würden oftmals überbewertet.