27. September, 2024

Grün

Suedlink: Auf dem Weg zur grünen Energiezukunft Deutschlands

Suedlink: Auf dem Weg zur grünen Energiezukunft Deutschlands

Die Energiewende in Deutschland erhält neue Impulse: Mit dem Bau eines weiteren 80 Kilometer langen Abschnitts der Stromautobahn Suedlink in Baden-Württemberg schreiten die Arbeiten an einer der bedeutendsten Infrastrukturen des Landes voran. Die Bundesnetzagentur hat Mitte September grünes Licht gegeben, wie der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW bekanntgab.

Suedlink ist Teil von mehreren geplanten Stromautobahnen, deren Ziel es ist, grünen Strom vom windreichen Norden in den Süden Deutschlands zu transportieren. Die insgesamt rund 700 Kilometer lange Trasse soll nach ihrer Fertigstellung etwa zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen. Die Kosten des ehrgeizigen Projekts werden von den Übertragungsnetzbetreibern Tennet und TransnetBW auf etwa zehn Milliarden Euro geschätzt.

Die geplante Stromtrasse führt durch sechs Bundesländer, beginnend in Schleswig-Holstein und endend in Baden-Württemberg, mit Zwischenstationen in Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Bayern. Besonders hervorzuheben sind der Bau eines eigenen Elbtunnels bei Glückstadt sowie ein unterirdischer Abschnitt in einem Salzbergwerk bei Heilbronn.

Zwei parallele Leitungen sollen über weite Teile der Strecke nebeneinander verlaufen, wobei eine Verbindung von Brunsbüttel nach Leingarten und die andere von Wilster nach Bergrheinfeld führen wird. Diese Infrastruktur ist essenziell für Bayern und Baden-Württemberg, die nach der Abschaltung von Atomkraftwerken und dem Kohleausstieg verstärkt auf Windkraft aus dem Norden angewiesen sind.

Ursprünglich sollte Suedlink bereits 2022 in Betrieb gehen, doch Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie die komplexen Bauarbeiten führten zu Verzögerungen. Der aktuelle Plan sieht eine Inbetriebnahme Ende 2028 vor. Während Tennet für den Bau im Norden verantwortlich ist, kümmert sich TransnetBW um Mittel- und Süddeutschland.

Ein weiterer Aspekt, der die Bauarbeiten erschwert, ist das hohe Gewicht der Stromkabel. Ein Meter Kabel wiegt etwa 42 Kilogramm, was bedeutet, dass viele Straßen für diese Last verstärkt werden müssen. Dennoch hat die Verlegung von Erdkabeln den Vorteil, dass weniger Eingriffe in das Landschaftsbild notwendig sind. Zudem soll durch die Nutzung von Gleichstrom weniger Energie beim Transport verloren gehen, auch wenn diese Methode teurer ist.

Die Auswirkungen auf die Strompreise bleiben abzuwarten, da die Projektkosten langfristig auf die Netzentgelte umgelegt werden. Positive Effekte wie die Vermeidung von Versorgungsengpässen könnten jedoch finanzielle Vorteile für die Verbraucher bringen.

Trotz wiederholter Bedenken von Bürgerinitiativen und der bayerischen Landesregierung halten Energieexperten den Netzausbau für entscheidend, um die Energiewende in Deutschland voranzutreiben und eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten.