Vor dem Hintergrund bevorstehender Veränderungen in der US-Handelspolitik hat sich Südkorea entschlossen, in diesem Jahr einen Rekordbetrag an finanzieller Unterstützung für Exportfirmen bereitzustellen. Insgesamt 360 Billionen Won (entspricht rund 247,74 Milliarden US-Dollar) sollen den Unternehmen durch staatliche Banken und Institutionen zur Verfügung gestellt werden, wie das Finanzministerium bekannt gab.
Mit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident stehen mögliche Handelshemmnisse im Raum, die die südkoreanischen Exporte negativ beeinflussen könnten. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, plant die Regierung auch die Erhöhung der Versicherung gegen Währungsschwankungen auf 1,4 Billionen Won. Die Investitionen in Regierungsprojekte wie Handelsmessen und Delegationen sollen auf 2,9 Billionen Won ausgeweitet werden.
Besonders betroffen von den US-Politikänderungen könnten die Bereiche Halbleiter und wiederaufladbare Batterien sein. Im Gegensatz dazu sieht Südkorea jedoch Chancen für eine engere Zusammenarbeit mit den USA in den Sektoren Verteidigung, Kernenergie und Schiffbau.
Der designierte US-Präsident Trump hat bereits angekündigt, hohe Zölle für wichtige Handelspartner, darunter Mexiko, Kanada und China, einzuführen, was auch südkoreanische Unternehmen treffen könnte, die in diesen Ländern produzieren. Experten warnen, dass Südkorea ebenfalls von solchen Maßnahmen betroffen sein könnte, da es im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss von 55,7 Milliarden US-Dollar im Handel mit den USA erzielte – ein Anstieg von 25,4 % im Vergleich zu 2023.
Die Korea International Trade Association prognostiziert für dieses Jahr ein verlangsamtes Exportwachstum von 1,8 %, nachdem Südkoreas Exporte im Vorjahr um 8,1 % auf einen Rekord von 683,7 Milliarden US-Dollar gestiegen sind, mit einem Zuwachs der US-Verkäufe um 10,4 %.