In einem bemerkenswerten Schritt zur Stärkung der indisch-südkoreanischen Wirtschaftsbeziehungen haben die südkoreanische Posco Holdings und der indische Mischkonzern JSW Group eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung der Stahlindustrie Indiens unterzeichnet. Die strategische Partnerschaft zielt darauf ab, zentrale Wirtschaftssektoren wie die elektrische Fahrzeugbatterieversorgung und erneuerbare Energien in Indien voranzutreiben.
Geplant ist der Bau eines integrierten Stahlwerks mit einer Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen pro Jahr. Beide Unternehmen haben sich verpflichtet, jeweils die Hälfte der Investitionssumme beizusteuern. Diese beeindruckende Verpflichtung unterstreicht das Potenzial des Projekts, ausgestattet mit der Möglichkeit, die Kapazität in Zukunft weiter auszubauen.
Der Hintergrund dieser Kooperation ist der starke Anstieg der Stahlnachfrage in Indien, welche durch die schnelle wirtschaftliche Expansion des Landes und die steigende Nachfrage nach Automobil- und Baumaterialien begünstigt wird. Studien von World Steel Dynamics prognostizieren sogar eine Verdreifachung der Stahlnachfrage in Indien bis 2047.
Neben dem Stahlsektor planen die Partner auch die Entwicklung einer Lieferkette für Elektrofahrzeugbatterien und den Ausbau erneuerbarer Energien. Posco verfügt bereits über ein Kaltwalzwerk in Maharashtra, das lokale Automobilhersteller beliefert, jedoch noch auf Rohstahlimporte aus Südkorea angewiesen ist.
Zwar hatte Posco bereits 12 Milliarden US-Dollar in eine ähnliche Anlage investieren wollen, doch lokale Proteste führten zur Einstellung des Vorhabens. Ein früherer Plan mit der Adani Group wurde zugunsten der neuen Zusammenarbeit mit JSW Group aufgegeben. Posco Group Chairman Chang In-hwa äußerte hoffnungsvolle Erwartungen an die Kooperation und betonte die Bedeutung für eine umweltfreundliche Zukunft.