Nach einem tragischen Absturz einer Boeing 737-800 bei der Landung, bei dem fast alle der 181 Passagiere ums Leben kamen, plant Südkorea umfassende Inspektionen aller B737-800-Maschinen, die von inländischen Fluggesellschaften betrieben werden. Das Unglück, das sich als eines der schwersten in der südkoreanischen Luftfahrtgeschichte erwiesen hat, fordert schnelle Maßnahmen. Der amtierende Präsident Choi Sang-mok hat umgehende Sicherheitsüberprüfungen des nationalen Luftverkehrssystems angeordnet. Die Untersuchungen konzentrieren sich darauf, wie es dazu kommen konnte, dass das von Jeju Air betriebene Flugzeug seine Landeklappen nicht ausfahren konnte, was zu einem gefährlichen Schleudern auf der Landebahn und anschließendem Aufprall auf eine Mauer am Flughafen Muan führte. Am nächsten Morgen musste ein weiteres Jeju Air-Flugzeug des gleichen Typs aufgrund eines Warnhinweises bezüglich des Fahrwerks zum Flughafen Gimpo zurückkehren. Tests zeigten jedoch, dass das Fahrwerk ordnungsgemäß funktionierte. Dies führte zu einem Kurssturz der Jeju Air-Aktien um bis zu 16 Prozent. Laut dem Verkehrsministerium wird eine besondere Sicherheitsinspektion der in Betrieb befindlichen B737-800-Maschinen durchgeführt. Dabei wird überprüft, ob die Fluggesellschaften die Sicherheitsvorschriften, einschließlich der regelmäßigen Wartung vor und nach Flügen, einhalten. Der Absturz stellt einen weiteren Rückschlag für Boeing dar, nachdem schon zuvor Probleme mit der 737 Max nach einem Vorfall im Januar und früheren Abstürzen in den Jahren 2018 und 2019 aufgetreten waren. Die Flugschreiber des abgestürzten Flugzeugs wurden mit äußeren Beschädigungen geborgen und werden derzeit untersucht, um festzustellen, ob sie für eine vollständige Analyse geeignet sind. Der Pilot hatte kurz vor der Bruchlandung einen möglicherweise durch einen Vogelschlag verursachten Notfall gemeldet. Während Südkorea die Untersuchung leitet, wird die US-amerikanische Sicherheitsbehörde NTSB zusammen mit Boeing und der Federal Aviation Administration Unterstützung bei der Ursachenermittlung leisten. Die meisten Opfer waren südkoreanische Urlauber, die aus Thailand zurückkehrten.