28. Dezember, 2024

Politik

Südkorea in Aufruhr: Parlament setzt geschäftsführenden Präsidenten ab

Südkorea in Aufruhr: Parlament setzt geschäftsführenden Präsidenten ab

In Südkorea entfaltet sich ein politisches Drama, das einem gut inszenierten Thriller gleicht. Das von der Opposition dominierte Parlament hat am Freitag den amtierenden Präsidenten Han Duck-soo durch ein Misstrauensvotum des Amtes enthoben. Han, der gleichzeitig das Amt des Premierministers bekleidet, hatte sich zuvor geweigert, drei Richterposten für das Verfassungsgericht zu besetzen. Diese unverhoffte Entwicklung setzt einen neuen Meilenstein in der koreanischen Politikgeschichte, denn es ist das erste Mal, dass ein amtierender Präsident des Amtes enthoben wurde. Dieser parlamentarische Schachzug kommt zudem in einer Zeit erhöhter politischer Spannungen. Nur wenige Tage zuvor wurde Staatspräsident Yoon Suk Yeol von seinen Aufgaben suspendiert, nachdem ihm ein fehlgeschlagener Versuch, das Kriegsrecht zu verhängen, vorgeworfen wurde. Die Verfassungsrichter des Landes haben unterdessen mit den Anhörungen zur Amtsenthebung von Yoon begonnen – ein weiteres Kapitel in der politisch turbulenten Geschichte Südkoreas, das die Öffentlichkeit in Atem hält und für hitzige Diskussionen im Parlament sorgt.