Inmitten einer sich zuspitzenden politischen Krise richtet sich der Fokus Südkoreas auf das Verfassungsgericht, das die erste Anhörung im Fall von Präsident Yoon Suk Yeol anberaumen wird. Yoon war nach einer kurzlebigen Verhängung des Kriegsrechtes seines Amtes enthoben worden. Diese Entwicklungen werfen tiefe Schatten auf die politische Stabilität der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens und einer seiner dynamischsten Demokratien. Die Situation verschärfte sich, als die oppositionelle Demokratische Partei Südkoreas bekannt gab, einen Misstrauensantrag gegen Premierminister Han Duck-soo einzubringen. Han, der seit Yoons Amtsenthebung als amtierender Präsident fungiert, sieht sich diesem Vorstoß gegenüber, da er sich weigerte, ohne parteiübergreifende Zustimmung Richter am Verfassungsgericht zu berufen. Dies bringt weiteren Zündstoff in eine bereits angespannte politische Atmosphäre. Der Konflikt kulminiert, während die erste Anhörung des Verfassungsgerichts stattfinden soll, die festlegen wird, ob Yoon entweder wieder eingesetzt oder dauerhaft abgesetzt wird. Sollte das Gericht in letzterem Sinne entscheiden, müsste binnen 60 Tagen eine neue Präsidentschaftswahl abgehalten werden. Yoon selbst hat bisher die Kommunikation mit dem Gericht gemieden, was ihn in einen Kontrast zu Südkoreas vorherigen Fällen von Präsidentschaftsimpeachment setzt. Sollte Han ebenfalls abgesetzt werden, würde der Finanzminister die Amtsgeschäfte übernehmen. Die Unsicherheit über die notwendige Mehrheit im Parlament, um eine Absetzung zu bewirken, trägt zur Volatilität bei, während die südkoreanische Währung in dünnen Feiertagshandelsvolumina schwächelt. Eine anhaltende Stärke des US-Dollars hat darüber hinaus die Situation für südkoreanische Aktien nicht begünstigt. Das Land bleibt gebannt, während sich die Ereignisse entfalten und das politische Schicksal des Präsidenten sowie seiner Vertreter in den Händen des Verfassungsgerichts ruht.