Im jüngsten Beschluss hat der sudanesische Souveräne Rat die Nutzung des Grenzübergangs Adre an der Grenze zum Tschad verlängert – eine Entscheidung, die von Hilfsorganisationen als essenziell für die Versorgung der von Hungersnot bedrohten Regionen Darfur und Kordofan angesehen wird. Trotz des Widerstandes gegen die Öffnung, der in Teilen der Regierung herrscht, bleibt Adre ein zentraler Versorgungskorridor.
Jüngste Experteneinschätzungen deuten darauf hin, dass über 25 Millionen Menschen im Sudan von akuter Nahrungsunsicherheit betroffen sind. Besonders hoch ist das Risiko in einigen Teilen des Landes, wo bereits erste Anzeichen einer Hungersnot sichtbar sind, etwa im Zamzam-Lager in der Region Darfur. Der Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces hat die Lage zusätzlich verschärft.
Der Grenzübergang Adre, ursprünglich im Februar geschlossen, wurde im August für drei Monate wieder geöffnet, jedoch blieb seine zukünftige Nutzung zunächst ungewiss. Die Entscheidung über die Verlängerung fiel inmitten der Bedenken, dass der Übergang den RSF ermögliche, Waffen zu transportieren. Da Adre jedoch in einem Gebiet liegt, das von der RSF kontrolliert wird, war die sudanesische Armee ohnehin nicht in der Lage, physisch zu intervenieren.
Erleichtert über die Verlängerung, hatten Hilfsorganisationen zuvor die Befolgung internationaler Regierungsdirektiven abgewogen und sich auf die Sperrung des wichtigen Versorgungskorridors vorbereitet. Seit August wurden über 300 LKW mit Hilfsgütern für mehr als 1,3 Millionen Menschen durch Adre transportiert, trotz der Herausforderungen der Regenzeit. Zuletzt brachte das Welternährungsprogramm einen Konvoi mit Nahrungsmitteln für rund 12.500 Menschen ins von Hungersnot betroffene Zamzam-Lager.