Der Minister für Handel, Industrie und Wettbewerb Südafrikas, Parks Tau, hat eine Berufung gegen die Entscheidung des nationalen Wettbewerbstribunals eingelegt, die den 13,2 Milliarden Rand schweren Übernahmeversuch der Vodacom Group für einen Anteil an den Glasfasergeschäften der Remgro Ltd. blockierte.
Tau, verantwortlich auch für die Aufsicht über die Wettbewerbsbehörden des Landes, versucht, mit diesem ungewöhnlichen Schritt grünes Licht für die Fusion zu erhalten. Diese Aktion stellt einen bedeutsamen Rückschlag für die Kartellwächter des Landes dar, die den Deal überraschend im Oktober gestoppt hatten. Die beteiligten Unternehmen argumentieren, dass besonders in einkommensschwachen Regionen Südafrikas erhebliche Investitionen in die digitale Infrastruktur notwendig sind.
John Davies, Analyst bei Bloomberg Intelligence, meint, dass die Unterstützung der Regierung für Vodacoms Erwerb der Glasfaser-Unternehmen zu einem erhöhten Druck auf das Wettbewerbsberufungsgericht führen könnte, der Fusion zuzustimmen. Allerdings sei eine endgültige Entscheidung noch Monate entfernt, und die Vertragsbedingungen seien aufgrund der Dreijahrespanne seit Ankündigung des Deals erneut in Verhandlung.
Inzwischen sind zahlreiche Akteure dazu aufgerufen, auf die Berufung zu reagieren, unter ihnen Vodacoms größter Rivale MTN Group. Die Branche steht größtenteils hinter dem Vorhaben und ist sich einig, dass Konsolidierung für künftiges Wachstum unerlässlich ist. Teil des Plans von Vodacom ist es auch, mit einem Investment von 10 Milliarden Rand den Glasfaserausbau in einkommensschwachen Vierteln voranzutreiben und dabei 10.000 Arbeitsplätze zu schaffen.
MTN-CEO Ralph Mupita äußerte seine Unterstützung für den Berufungsantrag und betonte die Notwendigkeit von Konsolidierung in Südafrika, um Investitionen in digitale Infrastruktur und Dienste zu beschleunigen. Er unterstrich, dass Südafrika bei diesem wichtigen globalen Trend hinterherhinke, während Technologie die Gesellschaften im Eiltempo verändere.