Süd-Koreas Wirtschaft schwächelt trotz leichtem Wachstum

Die südkoreanische Wirtschaft hat im letzten Quartal ein leichtes Wachstum verzeichnet und konnte sich von einem vorherigen Rückgang erholen. Dennoch bleiben die Risiken aufgrund eines abnehmenden Exportbooms, zunehmender geopolitischer Spannungen und des US-Präsidentschaftswahlkampfs bestehen, die den Ausblick für handelabhängige Länder belasten. Das Bruttoinlandsprodukt stieg in den drei Monaten bis September um 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal, wie die Bank of Korea am Donnerstag mitteilte. Diese Zahl verfehlte die Prognose der Ökonomen von 0,4 % deutlich, nachdem im zweiten Quartal ein Rückgang von 0,2 % verzeichnet wurde. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Wirtschaft um 1,5 % und damit langsamer als die erwarteten 2 %. Die Unsicherheiten über das Wirtschaftswachstum sowohl für dieses als auch das kommende Jahr haben zugenommen und werden sich in den erneuerten Prognosen im November widerspiegeln, wenn die Bank of Korea ihre Leitzinsentscheidung trifft. Die Zentralbank hat diesen Monat mit einem Zinsschnitt ihre geldpolitische Kehrtwende eingeleitet. Südkorea gehört zu den weltweit stärksten Exportnationen, wobei die Technologiebranche die Einnahmen aus dem Ausland antreibt. Doch der Boom bei den Memory-Chip-Exporten zeigt in den letzten Monaten Anzeichen einer Verlangsamung, was Fragen zur Intensität der globalen Nachfrage im Zusammenhang mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz aufwirft. Die Exporte gingen real aufgrund einer Verlangsamung bei den Technologielieferungen und einer Flaute bei anderen Produkten zurück. Insbesondere ein Rückgang bei den Ausfuhren von Automobilen und chemischen Produkten führte zu einem Rückgang der Exporte um 0,4 % im dritten Quartal im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten, während die Importe um 1,5 % stiegen.