In Südkorea entfaltet sich derzeit eine heikle Debatte über die mögliche Bereitstellung von Waffen an die Ukraine. Die Forderungen aus Kiew und anderen westlichen Hauptstädten nach direkter Hilfe sind deutlich, besonders nachdem Berichte über nordkoreanische Soldaten, die Russland unterstützen, aufgetaucht sind. Die südkoreanische Regierung signalisiert Offenheit gegenüber derartigen Anfragen, abhängig von den zukünftigen Handlungen Russlands und Nordkoreas. Zu Besuch, um eine Rüstungshilfe zu erörtern, war jüngst eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umerov, die südkoreanische Regierungsspitzen treffen wollte. Unterdessen herrscht in Seoul Skepsis: Eine kleine Gruppe von Demonstranten brachte ihren Unmut vor dem Büro des Präsidenten in Seoul kund, während eine Umfrage von Gallup Korea zeigt, dass 82 % der Bevölkerung gegen die Lieferung von Militärhilfe sind. Präsident Yook Suk Yeol, ohnehin geplagt von niedrigen Beliebtheitswerten, muss diesen Widerspruch zwischen internationalem Druck und nationalem Konsens austarieren. Experten betonen, dass die geringe öffentliche Unterstützung und die unsicheren diplomatischen Beziehungen zu den USA nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen das Potenzial haben, die außenpolitischen Handlungsspielräume der südkoreanischen Regierung weiter einzuschränken. Trotz der Herausforderungen bleibt Südkorea als einer der größten Waffenexporteure weltweit im diplomatischen Fokus, insbesondere angesichts seiner umfangreichen Verteidigungsdeals mit der Ukraine und deren Nachbarländern. Russische Warnungen prangerten eine mögliche Zerstörung der bilateralen Beziehungen an, sollte Südkorea Waffen an die Ukraine liefern. Eine südkoreanische Antwort darauf könnte an die Adressen Moskaus und Pjöngjang ergehen, da beide Länder durch ihre wachsenden Militärbündnisse in der Kritik stehen. Schlussendlich scheint die südkoreanische Haltung stark von den nächsten Schritten Nordkoreas und Russlands beeinflusst zu werden, während die innerpolitischen Debatten weiterhin an Intensität zunehmen.