01. Januar, 2025

Wirtschaft

Stuttgart 21: Verzögerte Fertigstellung und Blick in die Zukunft

Stuttgart 21: Verzögerte Fertigstellung und Blick in die Zukunft

Stuttgart 21, das ambitionierte Verkehrsprojekt im Herzen von Baden-Württemberg, sieht sich mit einer erneuten Verschiebung der Inbetriebnahme konfrontiert. Ursprünglich war geplant, den neuen Bahnknoten Ende 2025 zu eröffnen, nun ist der Dezember 2026 als Zieldatum festgesetzt. Trotz dieser Verzögerung rückt das Großprojekt im kommenden Jahr in die entscheidende Phase, mit signifikanten Fortschritten in verschiedenen Bereichen.

Der neue, unterirdische Tiefbahnhof wird bis Ende 2025 im Wesentlichen vollendet sein, während kleinere Restarbeiten bis dahin abgeschlossen werden sollen. Frühere Meilensteine wie die Fertigstellung der Gleisanlagen und die Montage der charakteristischen Lichtaugen sind planmäßig vorangeschritten. Im Verlauf von 2025 sollen Rolltreppen, Aufzüge und die ästhetischen Natursteinbeläge termingerecht installiert werden.

Parallel dazu schreitet auch der Bau des Bahnhofs am Stuttgarter Flughafen voran. Der Rohbau wird im Frühjahr abgeschlossen sein, bevor Oberleitungen und Fahrbahn folgen. Diese Station, zukünftig ein Haltepunkt für Fern- und Regionalzüge, ist direkt an die Strecke Stuttgart-Ulm angebunden. Ein moderner Fildertunnel soll die Fahrzeit zum Flughafen merklich reduzieren.

Das Projekt wird nicht nur durch Baufortschritte, sondern auch durch rechtliche Hürden begleitet. Während die Bauarbeiten um den Flughafen andauern, steht der wichtige Pfaffensteigtunnel noch in der Planungsphase, mit erwarteter Fertigstellung erst 2032. Dies bedeutet für die Gäubahn potenzielle Umstellungen ab 2026, was bereits rechtliche Schritte durch diverse Organisationen nach sich zog.

Ein zusätzliches Schmankerl bietet der historische Bonatzbau, dessen Umwandlung in ein modernes Geschäfts- und Hotelzentrum ebenfalls Fortschritte macht. Das Richtfest für das dort geplante Hotel ist für Mitte 2025 angesetzt. Darüber hinaus plant die Deutsche Bahn intensive Testfahrten zur Sicherstellung der Betriebsstabilität, bei denen Geschwindigkeiten von bis zu 275 km/h erreicht werden sollen.

Abschließend bleibt die Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens eine Herausforderung. Geplant ist die komplette Umstellung auf das digitale Zugsicherungssystem ETCS, worauf gesteigerte Aufmerksamkeit gelegt wird, um Verzögerungen zukünftig zu vermeiden. Die Vorarbeiten für die weitere Digitalisierung der gesamten Region Stuttgart werden fortgesetzt, trotz derzeitiger Budgetunsicherheiten auf Bundesebene.