22. November, 2024

Unternehmen

Sturmschäden explodieren – Wie Munich Re trotzdem verdient

Trotz enormer Schäden durch die Hurrikansaison in den USA bleibt Munich Re zuversichtlich. Warum der Rückversicherer das Gewinnziel von 5 Milliarden Euro weiterhin halten kann.

Sturmschäden explodieren – Wie Munich Re trotzdem verdient
Die Versicherungsbranche ächzt unter den Schäden durch Naturkatastrophen, doch Munich Re trotzt dem Sturm.

Die Sturmsaison 2024 hat weltweit ihre Spuren hinterlassen, und besonders in den USA sorgen Hurrikane wie „Helene“ für massive Schäden. Der Rückversicherer Munich Re, einer der größten Player der Branche, sieht sich mit erheblichen Kosten konfrontiert.

Doch trotz der finanziellen Belastung bleibt das Unternehmen standhaft: Das Gewinnziel für das Jahr bleibt bestehen. Wie ist das möglich?

Hurrikansaison belastet – aber nicht genug für einen Einbruch

Im September traf Hurrikan „Helene“ den Südosten der USA mit voller Wucht und verursachte immense Schäden. Allein für Munich Re bedeutet das eine Belastung von rund 500 Millionen Euro.

Eine stolze Summe, die den Nettogewinn des Konzerns im dritten Quartal merklich dämpft. Laut aktuellen Angaben fällt der Gewinn mit 900 Millionen Euro deutlich niedriger aus, als es Analysten ursprünglich erwartet hatten. Dennoch gibt sich der Vorstand gelassen und hält an der Prognose fest, bis Ende des Jahres über 5 Milliarden Euro Nettogewinn zu erzielen.

Starke Erträge in den ersten neun Monaten

Der Optimismus von Munich Re kommt nicht von ungefähr. Trotz der jüngsten Naturkatastrophen hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits ein beeindruckendes Nettoergebnis von 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Der Grund: In den ersten beiden Quartalen war die Schadenbelastung durch Naturkatastrophen vergleichsweise gering, sodass sich der Konzern bereits einen ordentlichen Puffer aufbauen konnte.

Weitere Herausforderungen stehen bevor

Doch die Naturkatastrophen-Saison ist noch nicht vorbei. Anfang Oktober traf Hurrikan „Milton“ den US-Bundesstaat Florida, und auch hier erwartet Munich Re eine „signifikante Schadenbelastung“.

Trotzdem bleibt Vorstandschef Joachim Wenning optimistisch, dass diese weiteren Belastungen das Jahresziel nicht gefährden werden. Die breite Aufstellung des Unternehmens, das in verschiedenen Märkten aktiv ist, gibt ihm offenbar genug Sicherheit, selbst mit großen Auszahlungsforderungen umgehen zu können.

Warum Munich Re stark bleibt

Munich Re hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es auch in schwierigen Zeiten profitabel arbeiten kann. Naturkatastrophen gehören zum Geschäft der Rückversicherer – das weiß auch Munich Re. Das Unternehmen plant und kalkuliert mit großen Schadensfällen, und die starke Kapitaldecke erlaubt es, auch nach heftigen Stürmen ruhig zu bleiben.

Zudem spielt der Rückversicherer auf mehreren Märkten eine bedeutende Rolle, was ihm hilft, Risiken zu streuen und Einbußen in bestimmten Regionen auszugleichen.

Zukunft im Fokus

Während die Schäden durch Hurrikan „Milton“ noch nicht vollständig absehbar sind, bleibt Munich Re zuversichtlich, das Jahr mit einem positiven Ergebnis abzuschließen.

Der Konzern will weiterhin an seiner stabilen Dividendenpolitik festhalten, was ihn auch bei Anlegern beliebt macht. Die Börse reagierte auf die Mitteilung zwar zunächst verhalten, doch langfristig wird erwartet, dass Munich Re seine Position als einer der führenden Rückversicherer weiter festigen kann.