28. November, 2024

Politik

Stürmische Zeiten für Marine Le Pen: Urteil im März erwartet

Stürmische Zeiten für Marine Le Pen: Urteil im März erwartet

Der politische Horizont in Frankreich ist erneut von Spannung geprägt, nachdem der Startschuss für den Prozess gegen Marine Le Pen und ihre rechtsextreme Partei gefallen ist. Der Vorwurf der Veruntreuung von EU-Geldern hat das Potenzial, die politische Landschaft grundlegend zu beeinflussen. Die zuständigen Richter haben angekündigt, ihr Urteil am 31. März zu verkünden.

Im Zentrum der Anklage steht die Behauptung, dass Le Pen und ihre Partei, damals bekannt als Nationale Front, EU-Gelder missbräuchlich für parteiinterne Zwecke eingesetzt haben, anstatt sie für Mitarbeiter im Europäischen Parlament zu verwenden. Sollten die Ankläger Erfolg haben, droht Le Pen eine fünfjährige Amtsausübungssperre, die ihre Ambitionen für die Präsidentschaftswahl 2027 zunichtemachen könnte. Dies hat ihr Anwalt als Frontalangriff auf die Demokratie bezeichnet.

Während des Prozesses argumentierten Le Pen und ihre Mitangeklagten, dass der Einsatz der Gelder völlig legitim gewesen sei. Die Anklage basiere, so die Verteidigung, auf einer zu engen Auslegung der Rolle parlamentarischer Mitarbeiter. Ihr Anwalt, Rodolphe Bosselut, bezeichnete den Vorstoß der Staatsanwaltschaft als 'Massenvernichtungswaffe gegen die Demokratie' und betonte, dass es nicht nur um Le Pen, sondern um mindestens 13 Millionen Wähler gehe.

Le Pen, die auch 2017 und 2022 in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen gegen Emmanuel Macron unterlag, wird derzeit als Favoritin für 2027 gehandelt. Im Fall einer Verurteilung könnten die Richter dennoch betroffen sein, die sofortige Durchsetzung eines politischen Verbots abzulehnen.

Marine Le Pen bleibt trotz aller Widrigkeiten optimistisch. Sie äußerte die Hoffnung, dass die Richter den Argumenten der Verteidigung Gehör schenken würden. Die laufenden Verfahren hätten ihrer Meinung nach keine Auswirkungen auf ihre Haltung zur aktuellen Regierung unter Premierminister Michel Barnier.