Die britische Wirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. Während das Pfund Schwäche zeigt und die Renditen britischer Staatsanleihen steigen, suchen Experten nach den Ursachen und möglichen Lösungen für die aktuelle Marktlage. Viel diskutiert wird dabei der Vorwurf gegen Liz Truss, die ihre wirtschaftspolitischen Entscheidungen in der Kritik sieht. Parallel schleicht sich das Gefühl ein, als würden finanzielle Turbulenzen zwischen geopolitischen Machtkämpfen und sportlichen Rivalitäten verwoben.
In dieser Marktumgebung kommen Analysten ins Spiel, deren Expertise gefragter denn je ist. George Saravelos von der Deutschen Bank hebt hervor: Zwar war die Krise 2022 hausgemacht, ausgelöst durch unglückliche politische Entscheidungen, doch diesmal agieren die Märkte im Einklang mit globalen Bewegungen, besonders mit den US-Staatsanleihen.
Das fundamentale Problem für das Vereinigte Königreich bleibt sein starkes Leistungsbilanzdefizit, wodurch es anfälliger für globale finanzielle Entwicklungen wird. Eine Abwertung des Pfunds könnte jedoch Erleichterung bringen, indem es internationale Investitionen in britische Vermögenswerte anzieht und das Leistungsbilanzdefizit reduziert.
Mizuho-Analysten wie Jordan "Mr Brexit" Rochester nennen mögliche kurzfristige Lösungsansätze: Verbesserungen der globalen Konjunktur, eine zurückhaltendere Bank of England angesichts der Wachstumsverlangsamung und straffere staatliche Ausgabenpläne könnten Erholungsimpulse setzen.
Jedoch warnt MUFGs Lee Hardman davor, dass die anhaltend hohen Kosten der britischen Staatsverschuldung die Regierung zwingen könnten, die Fiskalpolitik zu straffen. Kit Junkles von SocGen kritisiert die wirtschaftspolitischen Fehltritte der Vergangenheit, die das Vertrauen in die Märkte erschütterten, obwohl er keine schwere Krise erwartet.
Trotz der düsteren Prognosen für das Pfund gibt es auch optimistische Stimmen, wie die von ING, die Licht am Ende des Tunnels sehen. Die kommenden Monate bieten also sowohl Risiken als auch Chancen für Anleger, die bereit sind, diese stürmischen Zeiten mit einem klaren Blick auf makroökonomische Faktoren zu navigieren.