Die jüngsten Entwicklungen rund um eine ehemalige Bürgermeisterin einer kleinen Stadt in den Philippinen, denen vorgeworfen wird, mit dem organisierten Verbrechen zusammengearbeitet zu haben, halten das Land seit Monaten in Atem. Diese Woche wurde sie laut den philippinischen Behörden in Indonesien nach ihrer Flucht verhaftet und sie steht nun vor einer möglichen Auslieferung.
Im März durchsuchte die Polizei ein Online-Glücksspielunternehmen in einem Büro in der Stadt Bamban, wo die beschuldigte ehemalige Bürgermeisterin Alice Guo noch im Amt war. Den Polizeiaussagen zufolge fungierte das Glücksspielunternehmen als Tarnung für Online-Betrügereien und Menschenhandel.
Philippinische Senatoren befragten Frau Guo im Mai bei einer Anhörung zu den Vorwürfen, dass sie Verbindungen zur organisierten Kriminalität habe. Zusätzlich stellten sie die Frage, ob sie die Behörden bezüglich ihrer Staatsbürgerschaft getäuscht habe, was eine Voraussetzung für öffentliche Ämter in den Philippinen darstellt.
Am Donnerstag waren Frau Guo und ihr Anwalt nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Zuvor hatte sie alle Anschuldigungen bestritten und behauptet, sie sei eine gebürtige Staatsbürgerin der Philippinen.
Online-Casinos, auf den Philippinen bekannt als POGOs (Philippine Offshore Gambling Operations), haben den Ruf, mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung gebracht zu werden. Präsident Ferdinand Marcos Jr. gab im Juli ein Verbot dieser Casinos bekannt.
Philippinische Ermittler erklärten im Juni, dass sie festgestellt hätten, dass Frau Guos Fingerabdrücke identisch mit denen einer chinesischen Staatsbürgerin namens Guo Hua Ping seien, sie konnten jedoch aufgrund dieser Beweise allein keine endgültigen Aussagen zu ihrer Herkunft treffen.