Die Auswirkungen des Hurrikans Helene haben die Stadt Asheville in North Carolina in eine Wasserkrise versetzt. Seitdem die Wasserversorgung am 27. September infolge des Sturms ausfiel, sind Anwohner wie Etiska Jackson gezwungen, bis zu 25 Meilen zu fahren, um bei Verwandten Wasser zu holen und grundlegende Hygiene sicherzustellen. „Es fühlt sich an, als ob ich in meinem eigenen Haus campe“, beschreibt Jackson ihre Situation. Während sich die Bürger mit dem Kauf von Flaschenwasser behelfen, arbeitet ein Wasserwerk mit voller Kapazität daran, etwa 20 Prozent des Stadtbedarfs zu decken. Die Stadtverwaltung rät den Bewohnern jedoch, das Wasser abzukochen, bevor es konsumiert wird. Doch viele fragen sich, wann die Situation sich bessern wird, und die Behörden können keine genauen Prognosen über die Wiederherstellung der vollständigen Wasserversorgung geben. Die Schäden durch Helene sind umfangreich; die wichtigsten Wasserleitungen der Stadt wurden stark beschädigt. Bereits 2004 erlebte Asheville einen ähnlichen Vorfall, als Sturmfluten die Infrastruktur lahmlegten. Trotz investierter Mittel für widerstandsfähigere Systeme zeigt das aktuelle Szenario, wie unvorbereitet Städte auf extreme Wetterlagen durch den Klimawandel sein können. Die Bürgermeisterin Esther Manheimer gibt zu, dass man mit den damaligen Mitteln das Beste getan habe, aber die gegenwärtigen Herausforderungen übersteigen die damaligen Vorstellungen. Ohne fließendes Wasser kämpfen die Bewohner mit alltäglichen Herausforderungen. Laura McWilliams, eine Logopädin aus Asheville, hat ihre Kinder zu den Großeltern geschickt, da ein Leben in der Stadt unter den aktuellen Bedingungen als zu schwierig eingeschätzt wird. Die Bevölkerung sieht sich in Parks und an Straßenecken beim Wasserholen, während Freiwillige bei der Verteilung helfen. Die Wasserausfälle haben nicht nur Einfluss auf das tägliche Leben, sondern gefährden auch die wirtschaftliche Basis der Region. Insbesondere der Tourismussektor, der im Oktober Hochkonjunktur hat, könnte erhebliche Verluste verzeichnen. John Winkenwerder, Eigentümer mehrerer Hotels, warnt vor den verheerenden wirtschaftlichen Folgen eines längeren Ausfalls. Die Vorfälle rund um Asheville verdeutlichen, dass Infrastrukturmaßnahmen angesichts extremer Klimaereignisse überdacht werden müssen – eine Aufgabe, die Ressourcen und langfristige Planungen erfordert.