Sturm bringt Floridas Benzinzufuhr ins Wanken

Ein bedrohliches Szenario entfaltet sich in Florida, denn die Angst vor dem herannahenden Hurrikan Milton hat zahlreiche Menschen in einen Treibstoff-Rausch versetzt. Die Folge: Ein wachsender Anteil von Tankstellen im gesamten Sunshine State signalisiert mittlerweile leere Zapfsäulen. Hurrikan Milton, der mittlerweile als Kategorie-4-Sturm eingestuft wird, bewegt sich unaufhaltsam in Richtung der Golfküste Floridas, nachdem er die Halbinsel Yucatan in Mexiko passierte. Über eine Million Menschen wurden bereits zur Evakuierung aufgefordert. Das Chaos im Treibstoffsektor zeigt sich deutlich in den Zahlen: Bis Dienstagmorgen waren bereits 15,8 Prozent der Tankstellen leergezogen, während es am Vortag nur kaum Engpässe gab, so aktuelle Daten von GasBuddy. Patrick De Haan von GasBuddy.com prognostiziert ein weiteres Ansteigen dieser Zahlen, da Miltons Kurs über die Tampa Bay erhebliche Probleme für bedeutende Treibstoffverteilungsnetzwerke verursacht. Florida gehört zu den größten Benzinverbrauchern der USA, verfügt jedoch über keine eigenen Raffinerien und ist somit stark auf Importe angewiesen. Jährlich werden mehr als 17 Millionen Tonnen an Petroleum- und Erdgasprodukten über die Tampa Bay verschifft, was die aktuelle Lage besonders kritisch macht. Am Dienstag wurden die Häfen in Tampa und Umgebung für den Schiffsverkehr vollständig gesperrt. Die Logistikprobleme erreichen jedoch neue Dimensionen, da das Unternehmen Kinder Morgan sein Central Florida Pipeline System stillgelegt hat, welches den Treibstofftransport zwischen Tampa und Orlando sicherstellt. Ähnliche Maßnahmen ergriff CITGO Petroleum, indem es sein Terminal in Tampa schloss. Mansfield klassifizierte alle Märkte in Florida mit 'Code Red', was bedeutet, dass eine Benachrichtigung von 72 Stunden für neue Lieferungen erforderlich ist. Laut Tom Kloza von der Oil Price Information Service könnte Milton die größte Störung der Benzinzufuhr in Florida seit 1992 darstellen und die Region womöglich noch lange beschäftigen.