Eine aktuelle Erhebung der Deutschen Bundesbank zeigt, dass im Euroraum Bargeld und Debitkarten in der Regel kostengünstiger für private Nutzer sind als Kreditkarten. Unter Einbeziehung verdeckter, durch die Datenfreigabe entstehender Kosten konnte die Untersuchung neue Einblicke in die tatsächlichen Ausgaben der Verbraucher bieten. Datengrundlage der Studie ist eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts Forsa, die mehr als 2.000 Teilnehmer umfasste. Neben offensichtlichen Ausgaben wie Kontoführung und Gebühren für Geldautomatenabhebungen wurden auch Verluste durch Betrug sowie der Zeitaufwand bei Bargeldabhebungen beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der datenbezogene Kostenfaktor. Laut Bundesbank liegen diese zwischen 43 und 86 Cent pro Zahlungsvorgang. Überraschenderweise erklärten sich 42 Prozent der Befragten bereit, 50 Cent zu zahlen, wenn ihre Daten unverzüglich gelöscht würden. Insgesamt ergeben sich durch die Analyse jährliche Kosten von durchschnittlich 89,91 Euro für Bargeld, 102,59 Euro für Debitkarten und 55,50 Euro für Kreditkarten. Zwar bringen Bargeldzahlungen mit 38 Cent pro Transaktion die geringsten Kosten, im Verhältnis zum Umsatz bleibt die Debitkarte mit 1,49 Prozent Gebühren am günstigsten. Trotz des Vormarschs digitaler Zahlmethoden nimmt Bargeld innerhalb der Eurozone weiter eine zentrale Rolle an der Ladenkasse ein. Die Anzahl der Barzahlungen sinkt jedoch, während Kartentransaktionen kontinuierlich zunehmen. Aktuell liegt der Anteil der Barzahlungen bei 52 Prozent, während Kartenzahlungen 39 Prozent der Transaktionen ausmachen, wie die Europäische Zentralbank berichtet.