In Belgrad versammelten sich hunderte Studenten zu einer eindrucksvollen Protestaktion gegen Präsident Aleksandar Vucic und die regierende Serbische Fortschrittspartei. Grund für die Proteste ist der tragische Einsturz des renovierten Bahnsteigdaches in Novi Sad im letzten Monat, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Der Vorfall geschah am 1. November, als das massive Dach der modernisierten Bahnhofsdecke einstürzte und 14 Menschen sofort tötete. Drei weitere Personen wurden verletzt, von denen eine ihren Verletzungen erlag. Seitdem fordern die Studenten energisch die Veröffentlichung der relevanten Dokumente zur Renovierung und die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen. Nach einer 15-minütigen Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Unglücks marschierten die Studenten zum Sitz der Staatsanwaltschaft in Belgrad, um 1.000 Protestbriefe an die oberste Staatsanwältin Zagorka Dolovac zu überreichen. In den Briefen fordern sie einen konsequenten Kampf für Recht und Gerechtigkeit ohne politische Einmischung oder Korruption. Mit Plakaten, die eine blutige Hand zeigten, symbolisierten die Demonstranten die Verantwortung der Regierung für den Einsturz. Die auch von Oppositionsparteien und Bürgerinitiativen unterstützten Proteste werfen der Regierung schadhafte Bauausführung aufgrund von Korruption und Vetternwirtschaft vor. Vucic hingegen bekräftigt, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen.