01. Oktober, 2024

Technologie

Strukturelle Verstöße: General Motors-Tochter Cruise einigt sich auf Millionenzahlung

Strukturelle Verstöße: General Motors-Tochter Cruise einigt sich auf Millionenzahlung

Cruise, die autonome Fahrtechnologie-Sparte von General Motors (G.M.), hat sich zu einer Strafzahlung von 1,5 Millionen Dollar bereit erklärt, nachdem eines ihrer selbstfahrenden Taxis im letzten Jahr in San Francisco einen Fußgänger schwer verletzt hatte. Dies teilte die US-amerikanische Nationale Behörde für Straßenverkehrssicherheit (NHTSA) am Montag mit.

Zusätzlich zu der Geldstrafe wird Cruise einer verstärkten Überwachung unterzogen, während das Unternehmen seine Testaktivitäten in Phoenix, Houston und Dallas wiederaufnimmt, hieß es von Seiten der Regulierungsbehörde. Dieser Vorfall stellt einen erheblichen Rückschlag für G.M.'s Bestrebungen dar, im Bereich des autonomen Fahrens mit Konkurrenten wie Waymo, einer Tochtergesellschaft von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, mitzuhalten.

Der tragische Unfall ereignete sich, als ein Cruise-Fahrzeug eine Frau erfasste, die zuvor von einem anderen Auto auf die Fahrbahn geschleudert worden war. Obwohl das Fahrzeug zunächst anhielt, setzte es seine Fahrt fort und schleifte die Frau etwa 20 Meter mit sich. Sie überlebte, erlitt jedoch schwere Verletzungen.

Zwar meldete Cruise den Unfall ordnungsgemäß der Sicherheitsbehörde, jedoch wurde der entscheidende Umstand, dass das Fahrzeug die Fußgängerin mitschleifte, erst einen Monat später bekannt gegeben. Dies führte zur zeitweiligen Einstellung des Taxi-Services und zur Ersetzung des Führungspersonals bei Cruise.

Auch andere Unternehmen im Bereich des autonomen Fahrens sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Nächste Woche wird Tesla ein Prototyp für ein selbstfahrendes Taxi vorstellen, allerdings bleiben Analysten skeptisch bezüglich der ausgereiften Technologie und der Rentabilität dieses Vorhabens. Waymo bietet bereits fahrerlose Fahrten in Städten wie San Francisco, Los Angeles und Phoenix an und testet seinen Service mit menschlichen Fahrern in Austin, Texas. Zoox, eine Tochter von Amazon, probt ebenfalls einen Taxidienst ohne Steuer und Fahrersitz, wobei Menschen die Fahrzeuge aus einem Fernsteuerungszentrum überwachen.

Im Rahmen des Vergleichs wird Cruise engmaschig beaufsichtigt und muss regelmäßige Berichte über Software-Updates sowie Verkehrssicherheitsfragen an die Regulierungsbehörde senden. Die Tests in Phoenix und Dallas wurden bereits wieder aufgenommen, allerdings mit menschlichen Fahrern im Fahrzeug, die bei Bedarf eingreifen können. Schrittweise sollen Tests auf weitere Städte ausgeweitet werden.

General Motors äußerte in einer Stellungnahme volle Unterstützung für die bedeutenden Änderungen, die Cruise zur Verbesserung der Sicherheitsprotokolle umgesetzt hat, einschließlich der Einführung neuer Führungskräfte und der Vertiefung regulatorischer Beziehungen. Steve Kenner, Chief Safety Officer bei Cruise, bezeichnete das Abkommen als "Schritt in einem neuen Kapitel für Cruise."