Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat im Jahresbericht für 2024 eine alarmierende Analyse zum Personalstand der Bundeswehr vorgelegt. Sie zeichnet ein düsteres Bild vom aktuellen Zustand und betont, dass sich die bereits angespannte Personalsituation weiter verschlechtert habe. Es zeige sich, dass die Anzahl der unbesetzten Dienstposten im militärischen Bereich besorgniserregend hoch sei. In ihrer Amtszeit seit 2020 verzeichnete Högl eine Zunahme von unbesetzten Positionen oberhalb der Mannschaften von 18 auf nahezu 20 Prozent bis Ende 2024. Besonders alarmierend ist die Situation bei den Mannschaften, wo knapp 28 Prozent der Dienstposten im Vorjahr unbesetzt blieben. Als Ursachen nennt sie neben allgemein verbreitetem Personalmangel auch Ausfälle durch Ausbildung, Elternzeit und andere Abwesenheiten. Diese personelle Unterdeckung droht die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte ernsthaft zu beeinträchtigen. Högl unterstreicht, wie essenziell einsatzbereites Personal für die Verteidigungsfähigkeit sei. Das Ziel, das ursprünglich auf eine Personalstärke von 203.000 Soldaten bis 2031 angelegt war, rückt in weite Ferne. Tatsächlich sank die Zahl der aktiven Soldaten auf 181.174, statt zu steigen. Zudem äußert Högl Sorgen über das steigende Durchschnittsalter innerhalb der Bundeswehr, das von 32,4 Jahren Ende 2019 auf 34 Jahre Ende 2024 anstieg. Sie fordert entschlossene Maßnahmen, um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken.
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Strukturelle Herausforderungen: Bundeswehr kämpft mit Personalmangel
