Die Betreiber der deutschen Stromübertragungsnetze fordern zusätzliche Milliardengelder von der Bundesregierung. Laut einem Schreiben, welches von der Deutschen Presse-Agentur bestätigt wurde, geht es um nicht weniger als 7,8 Milliarden Euro. Dieser Geldbedarf wird als entscheidend für die Sicherstellung der Energieversorgung und den dringend benötigten Netzausbau angesehen.
Alarmierender Finanzbedarf
Im Zentrum dieser Krise steht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW, die das EEG-Konto führen, warnen vor einer „fehlenden Liquidität“ ab Juli.
Der Netzausbau, insbesondere für den Transport von Windenergie aus dem Norden in die Verbrauchszentren im Süden, ist ein kostenintensives Unterfangen. Nach der Abschaffung der EEG-Umlage, die früher von den Stromkunden getragen wurde, sind nun Bundesmittel erforderlich.
Steigender Finanzierungsbedarf
Aufgrund sinkender Strompreise im Großhandel wächst die Differenz zwischen den Einnahmen aus dem Verkauf von EEG-Strom und den notwendigen EEG-Vergütungen.
Dies führt zu einem erhöhten Finanzierungsbedarf. Die Netzbetreiber sehen eine dringende Notwendigkeit zur Anpassung der Abschlagszahlungen für die Monate Februar und März und stehen in engem Austausch mit dem Wirtschaftsministerium.
Herausforderungen am Strommarkt
Die Netzbetreiber betonen, dass sie das EEG-Konto treuhänderisch verwalten und die Fördermittel von den dynamischen Preisen am Strommarkt abhängig sind. Niedrigere Börsenpreise resultieren in höheren Ausgaben für die EEG-Förderung und niedrigeren Einnahmen bei der Vermarktung der EEG-Strommengen.
Politische Verantwortung
Das Bundeswirtschaftsministerium weist darauf hin, dass die Kosten für die EEG-Finanzierung von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich des Strompreises an der Börse. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft fordert, dass der Staat für ein ausgeglichenes EEG-Konto sorgt.
Ausblick
Die Forderung der Netzbetreiber nach zusätzlichen Milliarden wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Herausforderungen der Energiewende in Deutschland.
Während die Betreiber auf finanzielle Unterstützung drängen, liegt die Entscheidung über die Zukunft des EEG-Förderinstruments letztlich in den Händen der Politik.