26. Dezember, 2024

Grün

Stromnetz-Ausbau als Voraussetzung für die Klimawende: Milliarden-Schwere Investitionen nötig

Stromnetz-Ausbau als Voraussetzung für die Klimawende: Milliarden-Schwere Investitionen nötig

Das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erfordert in Deutschland umfassende Investitionen in die Stromnetze. Einer aktuellen Studie zufolge müssen bis dahin rund 651 Milliarden Euro in den Ausbau investiert werden. Diese Untersuchung, die von der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt wurde, gibt an, dass die bisherigen Investitionen mehr als verdoppelt werden müssen. Aktuell sind jährliche Ausgaben von etwa 34 Milliarden Euro erforderlich, was 127 Prozent über den 2023 getätigten 15 Milliarden Euro liegt. Auch die Universität Mannheim wirkte an der Analyse mit, die von dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) durchgeführt wurde.

Der Ausbau der Stromnetze ist ein Schlüsselfaktor, um den Energiebedarf in Verkehr, Industrie und Gebäuden auf erneuerbare Stromquellen umzustellen. Man unterscheidet hierbei zwischen dem rund 38.000 Kilometer langen Übertragungsnetz für den Überland-Transport und dem 1,9 Millionen Kilometer umfassenden Verteilnetz für die regionale Versorgung. Die Gesamtkosten des Betriebs und Ausbaus werden auf die Stromverbraucher umgelegt.

Die Studie bestätigt, dass die Investitionskosten für Übertragungs- und Verteilnetze nahezu identisch ausfallen. Während die Übertragungsnetzbetreiber die nötigen Mittel auf 328 Milliarden Euro taxieren, beläuft sich der Investitionsbedarf im Verteilnetz laut den Studienautoren auf 323 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Eine Untersuchung der ef.Ruhr-Berater errechnete im Frühjahr Gesamtkosten von etwa 732 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung von Risikofaktoren wie steigenden Rohstoffpreisen, Engpässen in der Infrastruktur und Verzögerungen bei Genehmigungen ist es möglich, dass die Gesamtausgaben sogar höher ausfallen könnten.