Nach den verheerenden Waldbränden in Los Angeles rücken mögliche Ursachen verstärkt in den Fokus, wobei insbesondere der Umgang mit Stromleitungen kritisch hinterfragt wird. Jüngste Hinweise legen nahe, dass elektrische Leitungen in der Nähe des Entstehungsortes des berüchtigten Eaton Feuers nicht abgeschaltet wurden, obwohl Warnungen vor starkem Wind vorlagen.
Kalifornische Versorgungsunternehmen haben in der Vergangenheit begonnen, Stromabschaltungen vorzunehmen, sobald die Windgeschwindigkeit steigt und die Bedingungen trocken sind. Diese Vorsichtsmaßnahme wurde in Teilen von Los Angeles bereits am Dienstag getroffen, bevor das Feuer entfaltete. Allerdings zeigt die Datenauswertung von Whisker Labs, dass westlich des Eaton Canyon zur Entstehungszeit des Feuers noch Strom vorhanden war. Die Sensoren von Whisker, die elektrische Ströme überwachen, registrierten dort noch aktive Stromversorgung.
Edison International räumte ein, dass das Feuer in ihrem Versorgungsgebiet ausbrach, und bestätigte zugleich, dass die Leitungen unmittelbar westlich des Eaton Canyons rechtzeitig abgeschaltet wurden. Dennoch wurden bereits am Nachmittag in weiteren westlich gelegenen Nachbarschaften Stromausfälle verzeichnet. Warum in einigen Gebieten die Lichter noch an waren, während umliegende Viertel im Dunkeln lagen, bleibt vorerst ein Rätsel, da die Whisker-Daten keine genauen Ursachen für die Stromausfälle aufzeigen.
Die Ermittlungen sind inzwischen im Gange, nachdem der regionale Versorger aufgrund juristischer Anfragen zur Beweissicherung aufgefordert wurde. Ein Sprecher von Southern California Edison betonte, dass sämtliche verfügbare Informationen im Rahmen der Untersuchungen geprüft würden.