Die jüngsten russischen Raketenangriffe haben in der Westukraine erhebliche Stromausfälle verursacht. Im Gebiet Riwne sind über 280.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, wie Gouverneur Olexander Kowal über Telegram mitteilte. Die Wasserverfügbarkeit ist ebenfalls beeinträchtigt, und in der Gebietshauptstadt Riwne mussten einige Schulen auf Fernunterricht umstellen. Auch im angrenzenden Gebiet Wolhynien, nahe der polnischen Grenze, sind mehr als 200.000 Haushalte ohne Strom. In der Hauptstadt des Gebiets, Luzk, gab es laut Behördenangaben Einschläge. Von Verletzten oder Opfern ist bisher nichts bekannt. Explosionsgeräusche wurden aus nahezu allen Landesteilen gemeldet, darunter im ostukrainischen Charkiw und im zentralukrainischen Kropywnyzkyj. Verletzte wurden jeweils aus den Gebieten Winnyzja und Odessa gemeldet. Zudem entstanden Schäden an Gebäuden in den westlichen Gebieten Iwano-Frankiwsk und Tscherniwzi. Energieminister Herman Haluschtschenko informierte über gezielte russische Angriffe auf wichtige Energieinfrastrukturen, und der Netzbetreiber Ukrenerho führte daraufhin Notstromabschaltungen durch. Als Reaktion auf die Raketen- und vorangegangenen Drohnenangriffe herrschte über neun Stunden hinweg Luftalarm in der Hauptstadt Kiew. Seit über zweieinhalb Jahren kämpft die Ukraine gegen die russische Invasion, wobei das russische Militär regelmäßig das ukrainische Energiesystem insbesondere auch in westlichen Regionen nahe der EU-Grenze angreift.