In der von Russland kontrollierten Stadt Enerhodar, unweit des Kernkraftwerks Saporischschja, ist nach offiziellen russischen Berichten infolge von Drohnenangriffen die Stromversorgung unterbrochen worden. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur des besetzten Gebietes Saporischschja, Jewgeni Balizki, meldete über Telegram, dass bei einem ukrainischen Angriff ein Mann getötet wurde. Die Luftabwehrkräfte seien weiterhin aktiv, um weitere Angriffe abzuwehren.
Das Kernkraftwerk Saporischschja, seit März 2022 von russischen Truppen besetzt, betreibt aufgrund der andauernden Sicherheitsbedenken seine sechs Reaktoren nur auf Sparflamme. Die notwendige Stromversorgung für die Kühlung wird jedoch regelmäßig durch Artillerieangriffe unterbrochen. Versuche der Ukraine, das Gebiet zurückzuerobern, blieben bisher erfolglos.
Der Konflikt zeigt sich auch in anderen russischen Regionen: Das russische Verteidigungsministerium berichtet von 18 abgeschossenen ukrainischen Drohnen, vor allem über dem Gebiet Brjansk. Medien zufolge richteten sich die Angriffe auch gegen ein Heizkraftwerk und eine Kautschukfabrik im Gebiet Tula. In Woronesch sorgte eine abgestürzte Drohne für einen Brand auf dem Gelände eines ungenannten Industrieunternehmens, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Die Richtigkeit dieser Berichte kann nicht unabhängig bestätigt werden.