Stripe, der Riese unter den Fintechs, überrascht mit einem ambitionierten Vorstoß in die Welt der Kryptowährungen. Für satte 1,1 Milliarden Dollar verleibt sich das Unternehmen die Stablecoin-Plattform Bridge ein, wie der TechCrunch-Gründer Michael Arrington verlauten ließ. Damit geht Stripe die bisher größte Akquisition seiner Firmengeschichte ein und setzt zugleich einen neuen Maßstab in der Kryptoindustrie.
Bridge, gegründet von den erfahrenen Unternehmern Sean Yu und Zach Abrams, hat sich als zentraler Anbieter von Softwarelösungen etabliert, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Stablecoin-Zahlungen effizient abzuwickeln. Diese Transaktion ist ein bemerkenswerter Coup für die Investoren von Bridge, besonders angesichts des erheblichen Aufpreises: Während der Series A Finanzierungsrunde war Bridge noch auf bescheidene 200 Millionen Dollar bewertet worden und hatte darin 40 Millionen von insgesamt 58 Millionen Dollar Risikokapital eingesammelt.
Der strategische Zusammenschluss kommt passend zu Stripes jüngster Expansion in den Bereich der Kryptowährungen. Anfang des Monats reaktivierte das Unternehmen die Funktion der Krypto-Zahlungen für US-amerikanische Unternehmen und unterstützt dabei USDC-Transaktionen auf verschiedenen Blockchain-Netzwerken wie Ethereum, Solana und Polygon.
Bemerkenswert ist auch, dass diese Übernahme in zeitlicher Nähe zu Stripes im Juni getätigter Partnerschaft mit Coinbase stattfindet. Hierbei integrierte Stripe das Base Layer-2 Netzwerk in sein Kryptozahlungsangebot und etablierte sich zudem als Zahlungsmethode innerhalb der Coinbase Wallet.
Diese Entwicklungen unterstreichen das Bestreben von Stripe, seine Infrastruktur für digitale Zahlungen weiter auszubauen und seine starke Marktposition, die das Unternehmen auf 70 Milliarden Dollar beziffert, noch weiter zu festigen. Für das Führungsteam von Bridge markiert dieser Deal bereits den zweiten erfolgreichen Firmenverkauf, nachdem ihr früheres Unternehmen Evenly, ein Rivale von Venmo, bereits 2013 an Block veräußert wurde. Nicht unerheblich ist auch, dass Zach Abrams, Mitbegründer von Bridge, zuvor eine leitende Position bei Coinbase innehatte.