26. November, 2024

Politik

Strenger Kurs gegen Rauchen: Großbritannien debattiert über weitreichende Maßnahmen

Strenger Kurs gegen Rauchen: Großbritannien debattiert über weitreichende Maßnahmen

Das britische Parlament wird am kommenden Dienstag über neue, sehr restriktive Anti-Raucher-Gesetze beraten und abstimmen, die zu den weltweit strengsten gehören könnten. Geplant ist unter anderem ein Verbot für Jugendliche, die im Jahr 2023 oder später geboren wurden, jemals Zigaretten zu kaufen.

Das sogenannte Tobacco and Vapes Bill zielt darauf ab, E-Zigaretten weniger attraktiv zu gestalten. Dies beinhaltet ein Werbeverbot für Vapes, ein Verkaufsverbot in Automaten sowie Einschränkungen bei der Verpackung und den Geschmacksrichtungen, die speziell junge Menschen ansprechen könnten, zum Beispiel mit "Kaugummi" oder "Zuckerwatte".

Laut Wes Streeting, dem Gesundheitsminister der Labour-Partei, wächst die Anzahl der Kinder, die zu E-Zigaretten greifen, besorgniserregend stark. Ohne eine rasche politische Reaktion drohe einer ganzen Generation eine langfristige Abhängigkeit. Die vorherige konservative Regierung hatte bereits ähnliche Maßnahmen angekündigt, die jedoch vor der letztjährigen Parlamentswahl nicht mehr gesetzlich umgesetzt wurden.

Bereits seit 2007 ist das Rauchen in geschlossenen öffentlichen Räumen wie Bars und Arbeitsplätzen in Großbritannien untersagt. Der neue Gesetzesentwurf könnte das Rauchverbot auf ausgewählte Außenbereiche, beispielsweise Kinderspielplätze und Flächen vor Schulen und Krankenhäusern, ausweiten. Pläne, das Rauchen vor Pubs und Cafés zu verbieten, wurden allerdings fallen gelassen, um die Gastwirtschaft zu schonen.

Weitere Maßnahmen umfassen ein Lizenzierungsprogramm für den Verkauf von Tabak- und Nikotinprodukten sowie Geldstrafen in Höhe von 200 Pfund für Einzelhändler, die diese an Minderjährige verkaufen. Die Einführung einheitlicher Verpackungen für alle Tabakprodukte wird ebenfalls in Betracht gezogen.

Ian Walker, politischer Direktor bei Cancer Research UK, hebt hervor, dass Tabak täglich etwa 160 Krebserkrankungen im Vereinigten Königreich verursacht. Mit entschlossenem politischen Willen und mutigen Maßnahmen könne diese alarmierende Zahl gesenkt werden.

Sollte der Gesetzentwurf am Dienstag verabschiedet werden, wird er in den nächsten parlamentarischen Prozess übergehen.