Die renommierte Brokerage-Firma Cantor Fitzgerald sieht sich mit einer empfindlichen Strafe von 6,75 Millionen Dollar konfrontiert, nachdem die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC das Unternehmen der Irreführung von Investoren bei Blankoscheck-Unternehmen bezichtigt hat. Eine Stellungnahme seitens Cantor blieb bislang aus, jedoch betonte die SEC, dass das Unternehmen weder die Anschuldigungen zugab noch sie bestritt.
Bei den in den Fokus geratenen Finanzinstrumenten handelt es sich um sogenannte SPACs, also Mantelgesellschaften, die Kapital aufnehmen, um private Unternehmen zu akquirieren und an die Börse zu bringen. Der Vorteil dieser Firmenstruktur besteht darin, dass der traditionelle Börsengang umgangen wird.
Einem SEC-Bericht zufolge steuerten leitende Angestellte von Cantor in den Jahren 2020 und 2021 zwei solcher SPACs, die insgesamt 750 Millionen Dollar durch Börsengänge generierten, bevor sie mit View und Satellogic fusionierten. In den offiziellen Unterlagen der SPACs hieß es, dass vor den Börsengängen keine substanziellen Gespräche mit potenziellen Übernahmezielen geführt worden seien. Tatsächlich jedoch sollen bereits Verhandlungen mit View und Satellogic stattgefunden haben.
Sanjay Wadhwa, amtierender Direktor der SEC-Abteilung für Vollstreckung, betonte, dass die Klarheit der Angaben über substanzielle Verhandlungen mit potenziellen Zielen von wesentlicher Genauigkeit sein müsse. Dies sei eine Grundvoraussetzung für die rechtliche und ethische Integrität der Finanzgeschäfte.