12. November, 2024

Wirtschaft

Streit um neue Vertragsverhandlungen am Hafen von Montréal eskaliert

Streit um neue Vertragsverhandlungen am Hafen von Montréal eskaliert

Am Hafen von Montréal haben sich die Fronten zwischen der Arbeitgebervereinigung Maritime Employers Association (MEA) und der kanadischen Gewerkschaft Canadian Union of Public Employees Local 375 weiter verhärtet. Die MEA hat am Donnerstag ein als „final und umfassend“ bezeichnetes Angebot unterbreitet, das Gehaltssteigerungen um insgesamt 20% über einen Zeitraum von sechs Jahren vorsieht. Sollte es bis Sonntagabend zu keiner Einigung kommen, droht den Arbeitern eine Aussperrung. Seit dem 31. Oktober blockiert die Gewerkschaft zwei Anlagen der Termont Terminals, die für 40% der jährlich umgeschlagenen Containerkapazität verantwortlich sind. Diese Arbeitskampfmaßnahme stellt eine Verschärfung monatelanger sporadischer Streiks dar, die nach Angaben der Arbeitgeber den geschäftlichen Betrieb erheblich beeinträchtigen. Die MEA verlangte von der Gewerkschaft eine Antwort bis Sonntag, 20 Uhr, und kündigte an, bei einer Ablehnung des Angebots ab 21 Uhr sämtliche nichtessentiellen Arbeiten am Hafen ruhen zu lassen. Die Gewerkschaft äußerte sich bisher nicht zu den jüngsten Anfragen zur Stellungnahme. Parallel dazu kommt es an der Westküste Kanadas zu einem Arbeitskampf, bei dem die Arbeitgeber in British Columbia die Hafenarbeiter in Vancouver und Prince Rupert ausgesperrt haben. Die Containerverkehrsstörungen in Montréal haben weitreichende Folgen: Große kanadische Eisenbahnunternehmen, darunter CPKC und CN, haben den Service in den betroffenen Hafenteilen eingestellt. CPKC hat den Güterverkehr zu den Anlagen Cast und Racine, betrieben von Montreal Gateway Terminals mit einer Gesamtkapazität von 1,3 Millionen TEU, eingeschränkt. Auch CN vermeldete eine Unterbrechung ihrer Bahnverbindungen dorthin, bis weitere Klarheit herrscht. Man beobachte die Lage weiterhin genau, hieß es aus Unternehmenskreisen.