08. Januar, 2025

Wirtschaft

Streit um Megafusion: U.S. Steel und Nippon Steel klagen gegen Biden

Streit um Megafusion: U.S. Steel und Nippon Steel klagen gegen Biden

In einer überraschenden Wendung haben U.S. Steel und Nippon Steel eine Klage gegen die Entscheidung von Präsident Joe Biden eingereicht, der den 14,9-Milliarden-Dollar-Übernahmeversuch des amerikanischen Stahlherstellers durch das japanische Unternehmen blockierte. Der Vorwurf: Verfassungswidrige Eingriffe und unzulässiger politischer Einfluss missachten das Recht auf ein gerechtes Verfahren.

Das Verfahren wurde vor dem U.S. Court of Appeals für den District of Columbia Circuit angestrengt. Zudem richten sich die Unternehmen in einer zweiten Klage gegen Cleveland-Cliffs, dessen CEO Lourenco Goncalves und USW-Gewerkschaftspräsident David McCall wegen ihrer angeblich koordinierten Bemühungen, die Übernahme zu verhindern.

Präsident Biden hatte den Kauf mit Verweis auf nationale Sicherheitsbedenken gestoppt, nachdem das Committee on Foreign Investment in the U.S. keine Einigung erzielen konnte. Nippon Steel hatte den Deal im Dezember 2023 in einer spannenden Auktion, die auch ArcelorMittal und Nucor auf den Plan rief, teuer erstanden.

Obwohl die Aktionäre von U.S. Steel im April letzten Jahres dem Deal zustimmten, verschlechterten politische und gewerkschaftliche Widerstände die Lage zunehmend. Nippon Steel bemühte sich um Akzeptanz, indem es versprach, die US-Zentrale zu verlegen und bestehende Vereinbarungen mit den United Steelworkers zu respektieren. Dennoch blieb der Aktienkurs von U.S. Steel unter dem Angebotspreis, ein deutliches Zeichen für die Unsicherheiten über den Ausgang des Deals.

Doch das Ringen um den Stahlgiganten hinterlässt deutliche Spuren, nicht nur bei den betroffenen Unternehmen, sondern auch auf dem politischen Parkett.