Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat der Offshore-Branche vorgeworfen, ihre Interessen über den Schutz der Meeresökosysteme zu stellen. Hintergrund ist ein kürzlich veröffentlichtes Positionspapier des Bundesverbands Windenergie Offshore (BWO) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, das hitzige Diskussionen ausgelöst hat.
Laut Nabu fordert das Papier unter anderem die Freigabe zusätzlicher Flächen für die Errichtung von Offshore-Windparks sowie die Verlegung von Kabeln durch das Sylter Außenriff, ein bekanntes Meeresschutzgebiet. Der Nabu-Leiter für Meeresschutz, Kim Detloff, äußerte Besorgnis, dass etablierte Planungs- und Umweltschutzkriterien über Bord geworfen werden könnten.
Der BWO zeigt sich über die Anschuldigungen wenig begeistert und argumentiert, dass die Interpretationen des Nabu nicht den tatsächlichen Forderungen entsprechen. Ein Sprecher des BWO erklärte, dass keine Ausweitung der Offshore-Flächen angestrebt werde und solche Entscheidungen beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg lägen.