28. September, 2024

Wirtschaft

Streit um Harry Potter-Serie: Sky verklagt Warner Bros Discovery

Streit um Harry Potter-Serie: Sky verklagt Warner Bros Discovery

Die im Comcast-Konzern befindliche Sky hat Warner Bros Discovery (WBD) beschuldigt, wiederholt gegen eine Vereinbarung verstoßen zu haben, die ihr das Recht einräumte, gemeinsam mit dem Max-Streamingdienst Serien zu produzieren. Konkret geht es um die Produktion einer neuen Harry Potter-Serie, die 2026 debütieren soll.

In einer in New York eingereichten Klage führte Sky aus, dass der Verlust der Gelegenheit, an der Finanzierung und Produktion der einzigartigen Harry Potter-Serie teilzunehmen, nicht vollständig oder adäquat quantifizierbar sei. Die Mediengruppe schätzte den entgangenen Umsatz jedoch auf mehrere hundert Millionen Dollar und erwähnte, dass der Wert der Harry Potter-Marke auf mindestens 25 Milliarden Dollar geschätzt werde.

Das Mitproduktionsabkommen zwischen Sky und Warner Bros datiert auf das Jahr 2019 zurück, als das Studio noch zu AT&T gehörte. Dieses vertrauliche Abkommen verpflichtete Warner, Sky die Möglichkeit zu bieten, jedes Jahr Originalinhalte von HBO Max mitzufinanzieren und mit zu produzieren. Nach der Ausgliederung von Warner aus AT&T fusionierte Warner mit Discovery zu WBD.

Die Auseinandersetzung findet vor dem Hintergrund der anstehenden Verhandlungen über die Zukunft der HBO-Programme auf Sky im Vereinigten Königreich statt. WBD führt bereits Gespräche mit konkurrierenden Streaming- und TV-Diensten über die Lizenzierung seiner Inhalte, sobald der Exklusivvertrag Anfang 2026 endet. Ab diesem Zeitpunkt wird WBD Serien wie "House of Dragons", "Succession" und "White Lotus" auf seinem Max-Streamingdienst in Großbritannien zeigen. Sky hatte diese erfolgreichen Serien bislang exklusiv gezeigt und sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Unterhaltungs- und Sportangebots für seine Abonnenten gewesen.

Sky-CEO Dana Strong hat bereits signalisiert, dass man versucht, einen neuen Vertrag für HBO-Inhalte auf Sky-Plattformen abzuschließen. Dies könnte beinhalten, dass der Sender Max als Kanal übernimmt. Allerdings dürfte dies nicht zu denselben exklusiven Bedingungen geschehen, von denen Sky bisher profitiert hat.

Sky erklärte, man habe die Klage eingereicht, um "unsere Rechte auf Partnerschaft bei der Produktion und Verbreitung äußerst wertvoller Inhalte durchzusetzen". Warner Bros Discovery äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen.

Die US-Firma kündigte im April 2023 Pläne für die neue Harry Potter-Serie an, bei der die Autorin J.K. Rowling als ausführende Produzentin fungieren wird. Rowling betonte damals, dass die Serie eine "getreue und authentische Adaption der Bücher" sein werde. Das Casting für die Serie begann bereits Anfang dieses Monats, was Sky in seiner Klage als weiteren Beleg für die Missachtung ihrer Rechte anführte, insbesondere da die Produktion im nächsten April starten könnte.