Die britische Regierung hat Forderungen der Gewerkschaften, die Gehälter im öffentlichen Dienst auf das Niveau vor der Sparpolitik zurückzusetzen, entschieden abgewiesen. Der Tenor aus Downing Street lautet: Lohnerhöhungen seien nur dann realisierbar, wenn sie durch Produktivitätszuwächse gerechtfertigt würden. Im Rahmen einer strengen Haushaltsprüfung soll jede Budgetzeile der Ministerien unter die Lupe genommen werden. Der Vorschlag, die Gehaltssteigerungen für Lehrer und NHS-Personal im kommenden Jahr auf 2,8 Prozent zu begrenzen, führte zu erhitzten Reaktionen der Gewerkschaften. Vorwurf der Gewerkschaften: Die Regierung belaste Schulen und Krankenhäuseren, diese Erhöhungen aus ohnehin knappen Mitteln zu finanzieren. Die britische Schatzkammer unterstrich jedoch die Notwendigkeit, im Rahmen der vorhandenen Mittel zu agieren und betonte erneut, dass reale Lohnsteigerungen nur durch Produktivitätsgewinne tragfähig seien. Eine von Paul Nowak, dem Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes Trades Union Congress, geäußerte Bedenken zeigten die ernsten Sorgen der Bewegung über die Empfehlungen der Regierung. Er hob die Schwierigkeit hervor, den bestehenden Servicekrisen ohne bedeutsame Gehaltssteigerungen zu begegnen und betonte die Notwendigkeit von Einsparungen in bereits stark beschnittenen Dienstleistungen. Auch wenn das britische Finanzministerium darauf hinwies, dass die Gehaltsstrukturen zwischen öffentlichem und privatem Sektor inzwischen vergleichbar seien, befürchten die Gewerkschaften reale Gehaltskürzungen für NHS-Mitarbeiter. Verzögerte Reformen der Gehaltstabellen müssen aus dem gleichen Budgettopf finanziert werden, was reale Verluste für NHS-Mitarbeiter bedeuten könnte. Meine Reaktionen der Gewerkschaften, darunter auch drohende Streikmaßnahmen, zeigen die Brisanz der Lage. Gewerkschaften wie die National Education Union bereiten sich darauf vor, über Arbeitskampfmaßnahmen abzustimmen, während kritische Stimmen vor einem "industriepolitischen Desaster" warnen.