Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance, die zugunsten der AfD verstanden wurden, entschieden zurückgewiesen. Mit Nachdruck betonte der SPD-Politiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass eine Einmischung aus dem Ausland in den deutschen Wahlkampf nicht akzeptiert wird – insbesondere nicht von Freunden und Verbündeten. Diese scharfe Zurückweisung reflektiert den Unmut über Vances Bereitschaft, sich mit AfD-Chefin Alice Weidel am Rande der Konferenz zu treffen und die deutsche Debatte um eine klare Abgrenzung zur AfD als überflüssig zu bezeichnen.
Vance hatte zuvor die europäischen Partner kritisiert und eindringlich vor „Brandmauern“ im politischen Diskurs gewarnt, was bei der deutschen Regierungsführung auf wenig Verständnis stieß. Kanzler Scholz machte deutlich, dass der Umgang mit der AfD eine innerdeutsche Angelegenheit sei, während Vance’s Forderungen in der Diskussion um demokratische Prozesse erheblichen Widerspruch hervorriefen.
Darüber hinaus nutzte Scholz die Bühne, um erneut auf den Konflikt in der Ukraine hinzuweisen. Er äußerte die Notwendigkeit, dass die Ukraine in den Verhandlungen mit Russland ihre unabhängige Souveränität behalten müsse und betonte die Bedeutung westlicher Unterstützung zur langfristigen Absicherung des Friedens in der Region. Eine Aussetzung der Schuldenbremse, um die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens zu gewährleisten, hält er für unerlässlich.
Im Rahmen der Konferenz wurde die Bühne nicht nur politisch, sondern auch symbolisch für die Kanzlerkandidaten der jeweils konkurrierenden Parteien genutzt. Neben Olaf Scholz als Vertreter der SPD sollten Friedrich Merz (CDU) und Robert Habeck (Grüne) weitere Akzente setzen, während prominente AfD-Vertreterinnen wie Alice Weidel nicht auf der Hauptbühne erlaubt waren.
Die bereits angespannte transatlantische Stimmung, beeinflusst durch frühere politische Manöver der Trump-Administration, belastete dabei die Gespräche zusätzlich. Eine Antwort auf die aktuelle Lage wird in den bevorstehenden Reden anderer prominenter Vertreter, einschließlich des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, erwartet, die sicherlich weitere Kontroversen beleuchten werden.