In Kalifornien entbrennt ein juristischer Schlagabtausch zwischen zwei prominenten Unternehmen der Softwarebranche. Der Softwaregigant Oracle hat eine Klage gegen die Bauindustrie-Softwarefirma Procore Technologies eingereicht. Oracle beschuldigt Procore, durch den Diebstahl vertraulicher Informationen seine Geschäftsbasis erweitert zu haben. Kern der Anschuldigungen ist, dass der ehemalige Oracle-Mitarbeiter Mark Mariano 'tausende' Betriebsgeheimnisse zu Procore brachte und damit der Konkurrenz ermöglichte, eine eigene Plattform für das Management von Bauzahlungen zu entwickeln.
Oracle, mit Hauptsitz in Austin, Texas, erwarb 2016 den Anbieter von Bauabrechnungsdiensten, Textura Payment Management. Mariano spielte in diesem Unternehmen eine Schlüsselrolle in der Integration von Softwarelösungen und wechselte dennoch 2021 zu Procore, das seinen Sitz in Carpinteria, Kalifornien hat. Laut Klage trug er sensible Oracle-Daten wie Quellcodes und Kundeninformationen mit sich, was es der 'struggling' Firma Procore erlaubte, sich neu aufzustellen und konkurrenzfähige Softwarelösungen schneller auf den Markt zu bringen.
Procore sowie die für Oracle zuständige Kanzlei Kirkland & Ellis haben bisher auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Oracle strebt nun Schadensersatzzahlungen in nicht näher bezifferter Höhe und eine gerichtliche Verfügung an, die Procore daran hindern soll, mögliche Betriebsspionage weiter auszunutzen.
Die Auseinandersetzung wird vor dem U.S. District Court for the Northern District of California verhandelt. Die Auswirkungen dieses Falls könnten weitreichend sein und die Art und Weise, wie Unternehmen in dieser umkämpften Branche mit sensiblen Daten umgehen, nachhaltig verändern.