24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Streit am Fließband: UAW-Mitglieder von Stellantis drohen mit Streik

Streit am Fließband: UAW-Mitglieder von Stellantis drohen mit Streik

Mehr als ein Jahr nach einer ersten Protestaktion kehrten Mitglieder der United Auto Workers (UAW) zu einer Versammlung bei Local 372 zurück, um ihre Forderungen an Stellantis zu erneuern. Auf dem Programm stand die Abstimmung über eine Streikautorisierung am 13. November. Die Gewerkschaft drängt darauf, dass der Konzern seine vertraglichen Zusagen einhält, insbesondere in Bezug auf das Trenton Engine Werk, dessen Zukunft für viele Beschäftigte unsicher erscheint.

Der langjährige Mitarbeiter Kent Fowler, dessen 30-jährige Karrierelaufbahn im Werk von Trenton Engine zeugt, äußerte sich zuversichtlich, dass die Abstimmung im Sinne der Gewerkschaft ausfallen wird. Laut Fowler sind viele Mitarbeiter unzufrieden mit den nicht eingehaltenen Versprechungen seitens des Unternehmens.

Während ein „Ja“ für die Autorisierung nicht sofort einen Streik bedeutet, wird den Mitgliedern geraten, diesen Schritt zu unterstützen. Bereits drei weitere lokale Gruppen haben sich dieser Bewegung angeschlossen. Dennoch stößt das Vorgehen auf scharfe Kritik seitens Stellantis, das die Gewerkschaftsbeschwerden als „Scheinbeschwerden“ abtut und rechtliche Schritte gegen die lokalen Filialen eingeleitet hat.

Angesichts von Marktbedingungen sieht sich Stellantis zudem gezwungen, die Wiedereröffnung der Belvidere Assembly Plant in Illinois zu verschieben und weitere Sparmaßnahmen zu ergreifen. Die Situation wird verschärft durch sinkende Verkaufszahlen, reduzierte Gewinnprognosen und einen nahezu halbierten Aktienkurs.

Prominente Unterstützung erhielt die Gewerkschaft von Politikern wie U.S. Repräsentantin Debbie Dingell sowie fast 80 Kongressabgeordneten, die Stellantis aufforderten, seine Investitionsversprechen zu erfüllen. Diese Forderung wurde unlängst auch seitens des Weißen Hauses aufgegriffen.