16. September, 2024

Politik

Streikwelle überrollt Deutschland: Verdis Kampf um Gerechtigkeit im ÖPNV

Am 02. Februar 2024 wird Deutschland erneut einen Warnstreik im ÖPNV erleben, organisiert von der Gewerkschaft Verdi als Reaktion auf gescheiterte Tarifverhandlungen.

Streikwelle überrollt Deutschland: Verdis Kampf um Gerechtigkeit im ÖPNV
Streikende ÖPNV-Mitarbeiter in Deutschland: Ein eindrucksvolles Bild des Protests gegen unzureichende Arbeitsbedingungen und Gehälter, das den Nahverkehr landesweit zum Stillstand bringt

Ein Freitag im Zeichen des Protests

Am kommenden Freitag (02. Februar 2024) wird Deutschland eine neue Dimension von Arbeitskampf im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erleben.

Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, der in fast allen Bundesländern stattfinden wird. Christine Behle, die stellvertretende Bundesvorsitzende von Verdi, verkündete diesen Schritt in Berlin als Reaktion auf die erfolglosen Tarifverhandlungen in allen Bundesländern.

Mit diesem Streik will die Gewerkschaft deutlich mehr Druck auf die kommunalen Arbeitgeberverbände ausüben.

Ein Verkehrschaos droht

Dieser Warnstreik wird vor allem im Berufsverkehr für erhebliche Einschränkungen sorgen. In nahezu jedem Bundesland, mit Ausnahme von Bayern, stehen die Räder des ÖPNV still. Über 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte sind von dieser Tarifrunde betroffen.

Die Fahrgäste müssen sich auf umfassende Ausfälle und Verzögerungen einstellen. Die erste Verhandlungsrunde, die vergangene Woche stattfand, brachte in keiner Region eine Lösung.

Ein Flickenteppich an Forderungen

Die Verhandlungen, die parallel in allen Bundesländern geführt werden, haben zwar eine gemeinsame Basis, unterscheiden sich jedoch inhaltlich erheblich. Die meisten Länder verhandeln über die Manteltarifverträge, die vorrangig die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten betreffen.

Verdi fordert unter anderem längere Wendezeiten, Urlaubsgeld und mehr Urlaub für die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Doch der Unmut reicht tiefer: Verdi betont die zunehmende Belastung und Personalnot im ÖPNV, die zu einem immer größer werdenden Arbeitsdruck führen.

Mehr als nur eine Lohnerhöhung

In einigen Bundesländern wie Brandenburg, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen zusätzlich die Entgelte, also höhere Löhne und Gehälter, im Fokus. In Brandenburg strebt Verdi eine Erhöhung um 20 Prozent, mindestens aber um 650 Euro mehr für die Beschäftigten im Nahverkehr an, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Ein Weckruf für den ÖPNV

Die umfassenden Warnstreiks signalisieren nicht nur einen Wendepunkt in den Tarifverhandlungen, sondern auch einen Weckruf für die Branche. Die Forderungen von Verdi spiegeln die wachsende Unzufriedenheit und den Druck wider, unter dem die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr stehen.

Es ist ein klares Zeichen dafür, dass schnelle und wirksame Lösungen gefunden werden müssen, um die Arbeitssituation zu verbessern und den ÖPNV als einen attraktiven und nachhaltigen Arbeitsplatz zu erhalten.

Ein kritischer Moment für Deutschlands ÖPNV

Die bevorstehenden Warnstreiks unterstreichen die Dringlichkeit der Situation im deutschen ÖPNV. Während Fahrgäste und Pendler auf erhebliche Beeinträchtigungen eingestellt sein müssen, stehen die Arbeitgeber vor der Herausforderung, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen und nachhaltige Lösungen zu finden.