24. Februar, 2025

Wirtschaft

Streikwelle trifft deutsche Flughäfen: Reisende müssen sich gedulden

Streikwelle trifft deutsche Flughäfen: Reisende müssen sich gedulden

Die anhaltenden Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst machen nun auch vor den großen deutschen Flughäfen nicht halt. Reisende müssen sich auf erhebliche Störungen einstellen, da Flughäfen in München, Düsseldorf und Köln/Bonn von Warnstreiks betroffen sind.

Während die Gewerkschaft Verdi am Münchner Flughafen mit einem zweitägigen Ausstand ab Donnerstag beginnt, fand am Düsseldorfer Airport bereits ein eintägiger Warnstreik statt. Parallel dazu läuft der Streik in Köln/Bonn seit Sonntag. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV sind von den Arbeitsniederlegungen in Düsseldorf und Köln/Bonn etwa 48.000 Passagiere betroffen.

Der Auslöser für die Arbeitskampagnen sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die bisher keine Einigung zwischen Bund und Kommunen gebracht haben, obwohl die dritte Verhandlungsrunde Mitte März ansteht. Verdi fordert ein achtprozentiges Lohnplus oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, sowie drei zusätzliche Urlaubstage. Doch die Arbeitgeberseite warnt vor der finanziellen Belastung, da viele Städte und Gemeinden hoch verschuldet sind.

In Düsseldorf wurden mehr als die Hälfte der 334 geplanten Flüge wegen des Streiks annulliert. Am Flughafen Köln/Bonn wurden am Montag 106 Flüge gestrichen, was zwei Dritteln des Tagesflugplans entspricht. Auch in München werden massive Ausfälle erwartet, da eine beträchtliche Anzahl von Beschäftigten ihrem Arbeitsplatz fernbleiben wird. In Düsseldorf beteiligten sich 500 Angestellte des Flughafenbetriebs an den Aktionen, die vor allem den Gepäcktransport betreffen. Auch in Köln sind mehrere Hundert Streikende im Einsatz.

Der seit Wochen anhaltende Protest trifft nicht nur Flughäfen, sondern auch zahlreiche andere öffentliche Bereiche in mehreren Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise legen Fachkräfte in Kitas, im Nahverkehr und der Müllabfuhr regelmäßig die Arbeit nieder. Zuletzt lag der Schwerpunkt der Warnstreiks auf den Kommunen am Niederrhein; in Köln und Essen wird der Protest in städtischen Kitas erwartet. In Gelsenkirchen soll ein Jugendstreiktag mit tausend Teilnehmenden stattfinden und den Forderungen Nachdruck verleihen.