Die jüngsten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi haben an 13 deutschen Flughäfen für erhebliche Störungen im Flugverkehr gesorgt. Seit Mitternacht befinden sich Mitarbeiter der Flughafenbetreiber sowie der Boden- und Luftsicherheitsdienste im Ausstand. Der Streik, der hauptsächlich aufgrund von Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen entbrannt ist, wird voraussichtlich 24 Stunden andauern. An einigen Standorten begann der Streik in den frühen Morgenstunden mit Anbruch des Flugbetriebs. Verdi fordert im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat und drei zusätzliche freie Tage. Ein erste konkretes Angebot der Arbeitgeberseite steht noch aus. In der Luftsicherheit geht es der Gewerkschaft primär um verbesserte Arbeits- und Gesundheitsbedingungen, 30 Tage Urlaub sowie Sonderurlaub für Schichtarbeit. Der Flughafenverband ADV meldet, dass die Auswirkungen der Streiks in ganz Deutschland erheblich sind. Über 3.500 Flüge fallen aus, rund 560.000 Passagiere sind betroffen. Besonders am Hauptstadtflughafen BER ist mit einem vollständigen Ausfall des Flugverkehrs zu rechnen. Auch Frankfurt leidet erheblich: Von 1.116 geplanten Flugbewegungen wurden bereits 1.054 annulliert. Nur vereinzelt dürfen Ankünfte stattfinden. Der Streik betrifft nicht nur den öffentlichen Dienst, sondern auch den Luftsicherheitsbereich, für den derzeit ein neuer Manteltarifvertrag mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen verhandelt wird. Die nächsten Verhandlungen sind für den 26. und 27. März terminiert, während die Gespräche für den öffentlichen Dienst bereits diesen Freitag in Potsdam fortgesetzt werden sollen. Die Luftfahrtbranche sieht in den Streiks eine gezielte Blockade der kritischen Infrastruktur. Eurowings-Chef Jens Bischof sowie der Branchenverband BDL kritisieren die Maßnahmen scharf und fordern gesetzliche Regelungen für eine obligatorische Schlichtung in derartigen Konflikten. Nach Ansicht der Arbeitgeber im BDLS, darunter Verhandlungsführer Christian Huber, erweisen sich die umfassenden Streikmaßnahmen als kontraproduktiv für die laufenden Verhandlungen.
Wirtschaft
Streikwelle legt deutsche Flughäfen lahm – Forderungen und Proteste im Fokus
