30. Oktober, 2024

Politik

Streikwelle in Italien: Gewerkschaften protestieren gegen Haushaltspläne der Rechtsregierung

Streikwelle in Italien: Gewerkschaften protestieren gegen Haushaltspläne der Rechtsregierung

Eine große Streikwelle hat am Freitag in Italien den öffentlichen Sektor lahmgelegt. Die Gewerkschaften haben die Arbeitsniederlegungen als Protest gegen die Haushaltspläne der Rechtsregierung in Rom organisiert. Besonders betroffen von den Streiks sind Schulen, die Post und andere Dienstleister. Im öffentlichen Nahverkehr wird landesweit von 9.00 bis 13.00 Uhr gestreikt, was zu teilweise massiven Einschränkungen führen kann. Der Flugverkehr ist von dem Ausstand ausgenommen.

Mit den Streiks möchten die Arbeitnehmervertreter ihre Kritik an den Haushaltsplänen der seit Oktober 2022 regierenden Rechtsallianz von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni untermauern. Statt Steuersenkungen, wie es im Haushaltsentwurf vorgesehen ist, fordern die Gewerkschaften verstärkte Investitionen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Industrie.

Dem Streik im öffentlichen Nahverkehr war ein Streit mit dem Verkehrsminister Matteo Salvini vorausgegangen. Um die geplanten acht Stunden Streik zu reduzieren, drohte er mit der zwangsweisen Diensteinberufung. Busse, U-Bahnen, Trams, Züge und Fähren werden daher nur für vier Stunden stillstehen. Bereits am Freitagvormittag waren in den Städten erste Einschränkungen spürbar. Zwischen dem Zentrum Roms und dem Flughafen Rom-Fiumicino kamen Ersatzbusse zum Einsatz, da einige Züge ausgefallen waren.

Neben den Streiks sind im Laufe des Tages auch mehrere Demonstrationen geplant. Maurizio Landini, der Chef des Gewerkschaftsverbands CGIL, erklärte: "Wir gehen auf die Straße, um die Löhne zu erhöhen und einem Haushalt entgegenzuwirken, der die dramatische Verarmung der Arbeiter und Rentner nicht aufhält und jungen Menschen keine Zukunft bietet".