26. April, 2025

Wirtschaft

Streikwelle bei Discover Airlines: Erste Flugausfälle und Kundgebungen

Streikwelle bei Discover Airlines: Erste Flugausfälle und Kundgebungen

Während Piloten und Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Discover Airlines ihren Streik starteten, kam es zu einer überschaubaren Anzahl von Flugausfällen. Trotz des Streiks konnten die meisten der rund 55 für Dienstag geplanten Flüge bestehen bleiben, wie das Unternehmen verlauten ließ. Lediglich ein kleiner Teil musste gestrichen werden, berichtete eine Firmensprecherin. Auf der Homepage des Flughafenbetreibers Fraport wurden sieben gestrichene Flugverbindungen angezeigt, darunter Destinationen wie Palma de Mallorca, Ibiza und Mykonos.

Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo hatten den Aufruf zu einem viertägigen Streik, bis einschließlich Freitag, veröffentlicht. Diese Maßnahme betrifft sämtliche Abflüge aus Deutschland. Discover Airlines hatte für diesen Zeitraum bereits 270 Flüge ab Frankfurt und München angekündigt.

Potenzielle Reiserückschläge für Passagiere versucht Discover Airlines so gering wie möglich zu halten, so das Unternehmen. Hierzu sollen Kurzstreckenflüge temporär von Partner-Airlines übernommen werden. Passagiere werden darauf hingewiesen, regelmäßig ihren Flugstatus zu prüfen und sicherzustellen, dass ihre Kontaktdaten in der Buchung hinterlegt sind.

Discover Airlines, seit 2021 aktiv, verfügt über eine Flotte von 27 Flugzeugen und bedient verschiedene Urlaubsziele in Europa und darüber hinaus. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.900 Personen. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo erwartet, dass Lufthansa die Auswirkungen des Streiks durch Umschichtung der Flüge auf andere Konzerngesellschaften abfedern wird. Allerdings könnte der Streik in den kommenden Tagen an Intensität gewinnen. Etwa 100 Personen haben sich am Flughafen Frankfurt zur Kundgebung versammelt. Eine Bewegung im Tarifkonflikt seitens der Airline war bislang nicht zu verzeichnen, so Harry Jäger, Leiter Tarifpolitik bei Ufo.

Der Streik ist Teil eines Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft Verdi, welche erste Tarifverträge für das Kabinenpersonal und die Piloten von Discover Airlines abgeschlossen hat. Diese Verträge beinhalten Gehaltserhöhungen bis zu 38 Prozent bis 2027, sowie Regelungen zu Arbeitszeit, Zulagen und betrieblicher Altersvorsorge. Die Forderungen von VC und Ufo sind inhaltlich ähnlich, jedoch streben sie separate Tarifverträge an, da Verdi im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder habe. Für die Spartengewerkschaften ist es auch eine Frage des Einflusses, den sie bei Lufthansa traditionsgemäß haben. Bereits im vergangenen Winter hatte Discover Airlines unter einer Streikwelle gelitten.