Die Deutsche Post sieht sich aufgrund von Warnstreiks mit erheblichen Verzögerungen konfrontiert: Millionen von Briefen und Hunderttausende von Paketen erreichen ihre Empfänger verspätet. Nach Angaben des Unternehmens, das zum Logistikriesen DHL gehört, sind etwa fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Sendungen betroffen. In den streikbetroffenen Regionen, darunter wichtige Städte wie Düsseldorf sowie ländliche Gebiete, liegt der Anteil jedoch deutlich höher. Rund 4000 Beschäftigte folgten dem jüngsten Streikaufruf von Verdi, mit einem Schwerpunkt auf ländliche Regionen wie Villingen-Schwenningen und Blaufelden in Baden-Württemberg. Während die Post durchschnittlich 46 Millionen Briefe und 6,3 Millionen Pakete pro Werktag befördert, führen die Ausstände dazu, dass schätzungsweise zwei Millionen Briefe und weit über hunderttausend Pakete liegengeblieben sind. Dennoch versicherte ein Sprecher der Post, dass die Rückstände je nach Ende der Streikaktivitäten zeitnah abgearbeitet würden. Verdi fordert im aktuellen Tarifstreit eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage für die Mitarbeiter, um die gestiegene Arbeitsbelastung auszugleichen. Mitglieder der Gewerkschaft sollen einen weiteren Urlaubstag erhalten. Die Post hingegen argumentiert, ein neuer Tarifvertrag müsse finanziell tragbar sein. Besonders im Zuge der Digitalisierung sei ein Rückgang der Briefmengen zu beobachten, wodurch umfangreiche Investitionen notwendig würden. Unterdessen nahm der Streik vor einer Düsseldorfer Niederlassung mit einem deutlichen Rückgang der Betriebsaktivitäten seinen Lauf. Zahlreiche DHL-Fahrzeuge verharrten ungenutzt auf dem Gelände, während vereinzelte Transporteure das Gelände verließen. Verdis Gewerkschaftssekretär Stephan Somberg zeigte sich zufrieden mit der hohen Streikbereitschaft und erwartete wirtschaftlichen Druck auf das Unternehmen. Die nächste Verhandlungsrunde steht bereits für den 12. und 13. Februar an, in der die Post ein konkretes Angebot vorlegen will. Der Konzern hält die Warnstreiks für unnötig und betont die negativen Folgen für die Kundschaft. In Deutschland beschäftigt die Post in ihrem Brief- und Paketdienst rund 170.000 Tarifangestellte.