18. September, 2024

Wirtschaft

Streikbedrohung und Handelsstreit: Veränderte Dynamiken im Frachtsektor

Streikbedrohung und Handelsstreit: Veränderte Dynamiken im Frachtsektor

Die Aussicht auf eine Unterbrechung der Arbeitsprozesse an den US-amerikanischen Westküstenhäfen hat die Transportbranche in Alarmbereitschaft versetzt. Ohne staatliches Eingreifen sieht es so aus, als ob ein drohender Arbeitsstillstand vor Ablauf der Streikfrist unvermeidlich ist. Im dritten Quartal dieses Jahres hat der intermodale Verkehr aus Los Angeles stark zugenommen, da die Häfen der Westküste Marktanteile gewonnen haben.

Gleichzeitig droht eine Unterbrechung bei Luftfrachtlieferungen durch Air Canada ab dem 19. September. Sollte es zu keinem neuen Tarifvertrag kommen, wollen die Piloten in den Streik treten. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf den Luftfrachtmarkt haben.

Währenddessen wird der U.S. Surface Transportation Board, die Behörde, die den US-Güterbahnverkehr reguliert, am 16. und 17. September Zeugenaussagen zur Bahndienstleistung anhören. Vorliegende schriftliche Aussagen zeigen bereits eine Vielzahl von Beispielen für mangelhafte Dienstleistungen, die den Verkehr auf die Straße verlagert haben. Besonders betroffen sind Mitglieder der Private Railcar Food and Beverage Association, zu denen unter anderem Frito-Lay, Kraft Heinz und Molson Coors gehören.

Im aktuellen The Stockout-Show, einer Show von FreightWaves mit Fokus auf Einzelhandel und Konsumgüter, diskutierten die Moderatoren Grace Sharkey und Eric Kulisch über E-Commerce und die De-minimis-Grenze. Diese Regelung, die Zoll und Steuern betrifft, könnte schon bald von der neuen Administration und dem Kongress geändert oder abgeschafft werden. Unternehmen wie Shein und Temu, die derzeit keine Importzölle zahlen, könnten dadurch erheblich eingeschränkt werden. Im Gegensatz dazu zahlen Wettbewerber wie Gap und H&M jährlich hohe Summen an Importzöllen.

Ein Wegfall der De-minimis-Grenze könnte die Nachfrage nach kostengünstigen chinesischen E-Commerce-Sendungen senken und somit auch den Druck auf den Luftfrachtmarkt verringern. Das würde auch die Nachfrage nach kostengünstigen Paketzustellungsdiensten reduzieren, die in den letzten Quartalen erhebliches Wachstum verzeichneten.